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Hotelportale im Test

Das beste Hotel online buchen

Wenn der Zimmernachbar im Urlaub viel weniger bezahlt hat als man selbst, ist an Erholung nicht mehr zu denken. Hotel Portale machen die Suche nach der perfekten Unterkunft zu einem vernünftigen Preis einfach. Die gute Nachricht: Die fünf getesteten Portale sind nicht teurer als eine Direktbuchung auf der Hotelwebsite. Meist sind sie sogar preiswerter. Dennoch gibt es Unterschiede, wenn Sie Ihr Hotel online buchen wollen: Lesen Sie selbst!
 
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Bericht: cma

Was war das früher anstrengend, wenn man schnell mal für ein Wochenende eine Städtereise machen oder als sonnenhungriger Deutscher eine kurze Auszeit in der Ferne buchen wollte: Ausländisches Fremdenverkehrsamt anschreiben, schlecht kopierte Hotellisten durchsehen oder unverschämt geschönte Kataloge sondieren. Gottseidank ist das heute nicht mehr nötig. Das Internet bieten eine Riesenauswahl und alle wichtigen Informationen auf Knopfdruck. Allerdings wird aus der Wahl meist auch eine Qual: Die Suche nach dem besten Service, den besten Zusatzkonditionen und natürlich dem besten Preis macht aus dem Plan „Mal eben ein Hotel buchen“ schnell ein Großprojekt.

Das richtige Hotel finden mit Buchungsplattformen im Internet

Niemand muss die Webseiten sämtlicher Hotels einzeln abklappern. Hotelbuchungsplattformen bündeln die Angebote und bieten in vielen Fällen nicht nur einen besseren Komfort, sondern sogar günstigere Preise als die Hotelwebsites. In unserem Test haben wir fünf der größten Buchungsplattformen ausführlich getestet: HRS.de, hotel.de, hotels.com, hotelreservierung.de und booking.com kamen mit auf die Reise.

Stichprobe: Preischeck für Hotels in Berlin, Europa und den USA

Kann es wirklich sein, dass die Preise auf den Hotelplattformen genauso teuer oder sogar günstiger sind, als direkt auf der Hotelwebsite? Das kann nicht nur sein, das ist so. Kommen Sie mit auf einen kleinen Ausflug mit drei Etappenzielen! Für unseren Test haben wir uns Ende April 2010 (Stichtag: 28.4.2010) drei Testbuchungen für Übernachtungen Anfang Juni 2010 angesehen.

Zuerst zieht es uns ins mondäne Hotel Adlon in Berlin. Wer den Ausblick aus dem Prachtbau der Kempinski-Kette auf Pariser Platz und Brandenburger Tor genießen will, muss für das günstigste Zimmer 240,- Euro berappen (Hotelwebsite). Kein Buchungsportal war teurer, eines sogar billiger. HRS bot uns ein Zimmer für 216,- Euro an. Prima, das nehmen wir.

Keine Lust mehr auf Berliner Luft und Schnauze? Dann geht es mit dem Flieger in die europäische Hauptstadt. Das Flughafenhotel „Mercure Airport“ in Brüssel kostet auf der Website 140,- Euro pro Nacht. Wer da bucht, ist aber selbst schuld, denn alle getesteten Buchungsplattformen waren um 22,- Euro (hotelreservierung.de) bzw. 23,- Euro (alle anderen) günstiger.

florida2Nach Grand Place, Atomium, Männeken Piss und mehreren Stunden im Brüsseler Verkehrschaos mit nichts als belgischen Pralinen im Magen, käme ein Trip in die Sonne nicht schlecht. Also auf nach Florida. Genauer nach Key West, ins Paradies der Müßiggänger. Wer wie einst Hemingways alter Mann auf das Meer blicken will und dazu einen zünftigen „Lemon Lime Pie“ zu unverschämt dünnem Bier genießen möchte, kann es sich in diesem Fall aussuchen, wo er sein Zimmer bucht. Das „Days Inn Key West“ kostet auf der Homepage des Hotels 100,34 Dollar. Exakt den gleichen Preis (umgerechnet rund 75,- Euro) wollen auch alle getesteten Buchungsplattformen für den Trip an den südlichsten Punkt der USA haben. Billiger geht es offenbar nicht, aber immerhin auch nicht teurer.

Wer hat die meisten freien Hotels in der Datenbank?

Der Preischeck zeigt: Reisewillige können sich gefahrlos auf die Hotelsuche per Buchungsportal machen.

Die Anzahl der reservierbaren Hotels schwankt aber gewaltig. Wieder eine Stichprobe: Wie viele freie Hotels bieten die Hotelportale für eine laue Juninacht im Jahr 2010 in der deutschen Hauptstadt? Spitzenreiter ist hotelreservierung.de mit 584 Übernachtungsmöglichkeiten, gefolgt von hotels.com (486 Hotels), booking.com (443 Hotels), hrs.de (375 Hotels) und hotel.de (363 Hotels). Sowohl Preischeck als auch Verfügbarkeitscheck gehen in das Endergebnis der insgesamt 69 Einzelkriterien in vier Testkategorien (Internatauftritt, Usability, Angebot und Serviceleistung) ein.

Internetauftritt: Ein Herz für Modembesitzer bei zwei Hotel-Suchmaschinen

Der Internetauftritt ist bei allen Testkandidaten gut gelungen. Fast überall findet man sich schnell zurecht. Testsieger in dieser Kategorie ist HRS, wo mit einem Flash-Film die Bedienung der Website erklärt wird. Nur HRS und hotel.de bieten einen eigenen Zugang für „Langsamsurfer“ und Mobiltelefone. Bei hotels.com fielen viele falsch oder gar nicht übersetzte Texte negativ auf. Hotelreservierung.de setzt im Vergleich zu den anderen Testteilnehmern stark auf Banner- und Google-Werbung.

Überzeugende Suchfunktion für Hotels

Die eigentliche Suche nach Hotels läuft bei allen Buchungsplattformen über ein Suchfenster auf der Startseite ab. Hier kann je nach Anbieter nicht nur nach Region oder Stadt, sondern auch direkt nach einem bestimmten Hotel oder einer Hotelkette gesucht werden. HRS bietet die meisten Suchkriterien zur Auswahl und stellt zusammen mit hotel.de die einzige Plattform, bei der das Reisebudget vor der Suche definiert werden kann. Nachträgliche Filtermöglichkeiten gibt es ebenfalls bei allen Anbietern. Auch hier ist HRS wieder der Anbieter mit der funktionellsten und optisch ansprechendsten Lösung. Außer hotel.de und hotels.com bieten alle anderen Anbieter auch die Möglichkeit, Reiseziele auf einer Karte zu suchen und die Ergebnisse einzugrenzen.

Nutzerfreundlichkeit: An der Preisschraube für Hotels drehen

Wenn die Hotelsuchmaschine fündig geworden ist, erwartet den Nutzer eine mehr oder weniger gut aufbereitete Ergebnisliste. Alle Anbieter, bis auf hotelreservierung.de, bieten die Möglichkeit, die Ergebnisliste mit zusätzlichen Suchkriterien feiner zu justieren. Dafür werden meist Checkboxen im Seitenbereich des Hauptfensters genutzt. Optisch besonders gelungen sind die Schieberegler von HRS, die eine stufenlose Eingrenzung mehrere Kriterien ermöglicht. Beispielsweise können gleichzeitig eine Preisspanne und ein Mindesthotelstandard eingestellt werden. HRS bietet als einzige Buchungsplattform sogar die Auswahl einer bestimmten Zimmerausstattung, bei hotels.com und bookings.com kann man aber immerhin die Hotelausstattung vorselektieren.

Hotel-Infos, Fotos und Zimmerbeschreibungen

Hat er sich für ein Hotel entschieden, gelangt der Besucher per Mausklick zu den Detailangaben. Bei den Inhalten der Hotelbeschreibungen sind die Buchungsplattformen auf Texte der Hotels angewiesen. Dennoch unterscheiden sich Länge, Aufbereitung, Zusatzinfos und Detailtiefe der Hotelbeschreibungen bei den einzelnen Testkandidaten erheblich. Die besten Hotelbeschreibungen liefert hotel.com. Die Buchungsplattform ist auch die Einzige, die Fotos von Besuchern (allerdings über die Einbindung einer externen Quelle) zugänglich macht. Hotelreservierung.de bietet ebenfalls ein besonderes Feature: Urlaubsfotos von Reisenden.

Luxus oder Absteige? Hotel-Bewertungen helfen weiter.

Das Bewertungssystem liefert ebenfalls wichtige Argumente für oder gegen ein Hotel. Ausgerechnet der Testsieger HRS schwächelt aber in dieser Disziplin, weil nur Bewertungsergebnisse, aber keine Kommentare verfügbar sind. Bei booking.com werden die Kommentare erst angezeigt, wenn es mindestens fünf davon von unterschiedlichen Nutzern gibt. Damit will die Buchungsplattform die Verzerrung verhindern, die sich unweigerlich ergibt, wenn nur eine oder zwei Bewertungen vorliegen. Außerdem bewerten sich marketingversierte Hoteliers auch gerne schon mal selbst.

Nur einer nimmt Buchungsgebühren für Hotels

Die Buchung ist bei jedem der Testkandidaten sicher, d.h. SSL-verschlüsselt, und die einzelnen Schritte sind gut erklärt. Hotelreservierung.de bietet das Buchungsformular auf einer Seite an, hotel.de braucht dafür sechs Seiten. Alle anderen liegen irgendwo dazwischen. Normalerweise fallen bei Reisebuchungen keine Reservierungsgebühren an, weil sich die Buchungsplattformen über Provisionen der Hotels finanzieren. Die Ausnahme macht hotelreservierung.de, die bei einigen Angeboten auch vom Kunden eine Gebühr verlangen. Außerdem fällt das Portal mit seiner Pro-Kopf-Berechnung des Reisepreises aus dem Rahmen: Alle andere zeigen die Preise stets pro Zimmer an.

Kreditkarte oder nicht – das ist hier die Frage

Das Thema Zahlungsmittel wird von den Betreibern sehr unterschiedlich gehandhabt. Generell ist man mit einer Kreditkarte immer auf der sicheren Seite: Damit kann man jedes Hotel auf jeder Plattform buchen. Selbst da, wo die Abrechnung direkt im Hotel erfolgt, wird die Kreditkartennummer als Reservierungs-Sicherheit benötigt. Trotzdem gibt es viele Hotels, die auch ohne Kreditkarte reserviert werden können – nur leider können die Besucher nicht direkt danach suchen. Lediglich bei hotelreservierung.de bot man uns am Telefon an, entsprechende Hotels herauszusuchen. Bei hotels.com kann man die Unterkunft auch per Lastschrift bezahlen – dann allerdings nur per Buchungshotline.

Service: Einmal „sehr gut“, einmal „gut“, dreimal „ausreichend“

Getestet.de untersuchte bei jedem Anbieter die Erreichbarkeit über verschiedene Kontaktoptionen und die Qualität der Antworten. Telefonisch waren sowohl Erreichbarkeit als auch Antwortqualität bei fast allen Anbietern sehr gut. Nur einmal landeten wir in einer Warteschleife (hotels.com). Schriftliche Kontaktanbahnung scheint aber nicht gerade die Stärke von Hotelbuchungsplattformen zu sein. Wehe dem Kunden, der nicht nur sieben einfache Fragen zur Buchung, dem Datenschutz und der Sicherheit hat – wie wir – sondern handfeste Beschwerden oder Regressansprüche durchsetzen will. Bei hotels.com, hotelreservierung.de und booking.com kann er dann lange auf eine schriftliche und damit „handfeste“ Antwort warten. Selbst nach einer Woche kam von den drei Buchungsplattformen keinerlei Reaktion. Lediglich hotels.com bestätigte den Erhalt unserer Anfrage – dabei blieb es aber auch. Die Folge: Die Noten bei unserem Testkriterium „Serviceleistung“ rauschten in de Keller. Alle drei kassierten nur ein „ausreichend“ in diesem Bereich. HRS antwortete innerhalb von 34 Stunden, hotel.de nach rund 48 Stunden.

Fazit: HRS ist „sehr guter“ Testsieger bei den Hotelbuchungsportalen

Für die Endbewertung haben wir die Noten der Einzeltests gewichtet: Usability und Angebot spielen bei der Berechnung eine größere Rolle als Internatauftritt und Service. HRS setzte sich mit drei Bestnoten in den Einzeltests klar an die Spitze: „Sehr gut“ (1,3) lautet das Urteil. Auf den weiteren Plätzen: hotel.de mit „gut“ (2,2), hotels.com ebenfalls mit „gut“ (2,2), hotelreservierung.de mit „befriedigend“ (2,7) sehr knapp dahinter booking.com mit „befriedigend“ (2,7).

 

 

www.getestet.de

Internet-
auftritt
Usability Angebot Service-
leistung
Gesamt
Note
   
                         
 

1,3

  1,1

  2,1
  1,3
  1,3
Testbericht
 
  2,1

2,3

2,4

1,8
  2,2
Testbericht
 
  1,8

2,5

1,4

3,5
  2,2
Testbericht
 
  1,7

3,5

1,8

3,6
  2,7
Testbericht
 
  1,7

2,6

2,2

3,5
  2,7
Testbericht