Interieur-Shoppingclubs im Vergleich
Im Test: Designerstücke online kaufen
Rundum gelungener Shoppingclub
|
||||
2. Platz | 3. Platz | 4. Platz | ||
zum Anbieter | zum Anbieter | zum Anbieter |
Ausgefallenen Designideen, ungewöhnliche Möbel und nicht alltägliche Deko-Artikel liegen voll im Trend. Oftmals jedoch sind diese Dinge kaum zu bezahlen und das Preis-Leistungsverhältnis gerät extrem in Schieflage. Um diesem Trend etwas entgegenzusetzen, haben sich spezielle Shopping-Communitys entwickelt, die einer treuen Mitgliedergemeine einen begrenzte Anzahl Artikel in einem eingeschränkten Verkaufszeitraum anbieten. Der Vorteil für den Verkäufer: Das Risiko ist gering, auf der Ware sitzenzubleiben. Der Vorteil für den Käufer: Der Preis ist niedrig.
Die Bandbreite der angebotenen Artikel ist sehr groß und reicht von ungewöhnlichen Messerblocks über klassische Tischdecken bis zum Staubsauger-Roboter. Für den Kunden ist es allerdings manchmal schwer festzustellen, wann ein Artikel wirklich günstig ist und wann es sich eher um einen Restpostenverkauf handelt. Denn die ausgelobten Rabatte sind nicht wirklich überprüfbar. Daher muss letztlich der gute Geschmack entscheiden, ob einem ein Artikel gefällt.
Getestet.de hat die fünf Interieur-Shops mit den laut Alex-Ranking meisten Besuchern in den vergangenen sechs Monaten einem Vergleichstest unterzogen. Bewertet wurden unter anderem die Nutzerfreundlichkeit des Internet-Shops, das Angebot und der Service. Die Gewichtung erfolgte mit 30 Prozent für Internetauftritt, Produktseiten und Kundenkontobereich, 50 Prozent für Sortiment, Bestellabwicklung und Kundenkontobereich, sowie 20 Prozent für den Kundenservice mit Erreichbarkeit, Antwortzeit auf Anfragen und die Online-Hilfe). Folgende Anbieter wurden im Test berücksichtigt: fab.de, westwing.de, monoqi.com, flavs.de und myfab.com.
Der Shop von myfab.com muss dabei allerdings unter Vorbehalt betrachtet werden, da dieser gerade umfangreich umgebaut wird. Aktionen sind auf der Seite derzeit nicht verfügbar, es findet lediglich der Verkauf von Lagerware statt. Da der Anbieter jedoch ansonsten das Konzept verfolgt, designorientierte Artikel günstig und ohne Zwischenhändler anzubieten, wird myfab.com im Rahmen diese Vergleichstests vorgestellt.
Alle getesteten Shops bieten sehr designorientierte Webseiten, die sich deutlich von normalen Online-Shops unterscheiden. Eine klassische Navigation ist kaum zu finden, im Mittelpunkt stehen die zeitlich begrenzten Verkaufsaktionen. Alle Shops bieten durchgehend sehr gute Produktseiten mit vielen Details und Informationen. Auch ist eine kostenlose Retoure bei fast allen Shops Standard. Die Erreichbarkeit ist ebenfalls gut, zudem bieten die meisten Shops kostenlose 0800er.Rufnummer oder günstige Festnetznummern. Große Unterschiede jedoch gibt es bei der Anzahl der Aktionen und den Versandkosten.
Klarer Testsieger wurde fab.de mit einer Durchschnittsnote von 1,7 und dem Klassensieg im Bereich Leistung. Auch im Service mach fab.de eine sehr gute Figur. Auf den Plätzen zwei und drei folgen westwing.de und monoqi.com dicht beieinander, während flavs.de mit 2,8 deutlich Letzter wurde.
Platz 1: fab.de – Viel Design und viel Transparenz
Gleichwohl fab.de ein noch recht junges Unternehmen ist, verfügt es schon über eine riesige Fangemeinde. Der Ursprung liegt in den USA, seit 2011 gibt es auch eine deutsche Dependance. Der Shop und die Idee sind simpel: Jeweils für 3-5 Tage werden Designartikel angeboten. Auf den Produktseiten werden der Designer und seine Idee erläutert. Der Versand der Ware erfolgt in der Regel erst drei bis vier Wochen später, denn auch das gehört zum Konzept dazu: Bestellungen sammeln. Dadurch minimiert sich das Ausfallrisiko, es kann auf den Punkt produziert werden, zudem erfolgt eine Art Vorfinanzierung. Sehr überzeugend bei fab.de sind neben den Produktseiten auch die sehr gut strukturierte Online-Hilfe und die im Detail aufgeschlüsselten Versandkosten. Kleines Minus: Die Startseite ist sehr lang, daher ist viel scrollen notwendig, um zum Fuß der Seite zu gelangen. Außerdem gibt es kein direkt anklickbares „Kontakt“-Feld. Pluspunkte gab es für die Zahl der Design-Aktionen (42), die kostenlose Hotline und den insgesamt sehr transparenten Shop. Fab.de erreicht eine Durchschnittsnote von 1,7 und die Beurteilung „gut“. -> fab.de
Platz 2: westwing.de – Schnelle Reaktion und guter Service
Kundenservice wird bei westwing.de großgeschrieben. Deutschlands ersten Shopping-Club für Home und Living bietet sehr klassisches Design und unterscheidet sich damit deutlich von den deutlich moderneren Shops wie fab.de oder monoqi.com. Alles ist ein wenig verschnörkelter. Das fängt bei der Schrift an und hört beim Logo auf. Daneben jedoch unterscheidet sich westwing.de vom Verkaufsprinzip her nicht von den Mitbewerbern, die Navigation beschränkt sich entsprechend auf „Aktuelle Sales“ und „Kommende Sales“. Mit insgesamt knapp 50 Aktionen bot westwing.de hier die größte Auswahl. Ein sehr umfangreiches E-Magazin informiert über Trends, gibt Deko-Tipps oder hält Lesetipps rund um das Thema Interieur bereit. Sehr vorbildlich ist die kompakte Info-leiste im Fuß der Seite, wo der User den Kundenservice, einen Link zu den Versandkosten, das Rückgaberecht und die Zahlungsmöglichkeiten auf einen Blick im Auge hat. Wer einen Neukunden wirbt, wird zudem mit einem 15-Euro-Gutschein belohnt. westwing.de erreicht eine Durchschnittsnote von 1,9 und die Beurteilung „gut“. -> westwing.de
Platz 3: monoqi.com – Ausgefallenes und Gebrauchtes
Monoqi.com ist ein Online-Shop für echte Designliebhaber. Es gibt deutlich weniger Aktionen, dafür umso ausgefallenere Artikel. Seien es Laufräder eines deutsch-polnisches Designer-Duos oder eine iPhone-Verstärker aus Recyclingpapier. Daneben bietet die Berliner Design-Community in ihrem „minimum used“-Möbelshop echte Klassiker wie die Le Corbusier-Liege mit geringen Gebrauchsspuren zum Vorzugspreis an. Bei allem Design werden allerdings ein paar Standards vernachlässigt. So sind die FAQ auf monoqi.com eher unübersichtlich und auf den Produktseiten werden keine Versandkosten angezeigt. Zudem ist unter „Kontakt“ nicht ersichtlich, wann der Kundenservice erreichbar ist. Bis zu 100 Euro extra gibt es bei den Design-Verkäufern für Kundenempfehlungen. Dazu allerdings müssen sich 50 Freunde über die Empfehlung im Shop registriert haben. Wer mehr über die Künstler auf monoqi.com erfahren möchte, findet im angeschlossenen Blog Interviews und Geschichten rund um die Community. Monoqi.com erreicht eine Durchschnittsnote von 2,2 und die Beurteilung „gut“. -> monoqi.com
Platz 4: myfab.com – Erst abstimmen – dann einkaufen
Mit einem ausgeklügelten Abruf-Shoppingsystem wollte myfab.com modernen Designerartikel unters Volk bringen. Das Prinzip: Die Community stimmt darüber ab, ob sie ein Artikel produziert werden soll. Je mehr Kunden sich finden, desto günstiger wird der Preis. Erst dann wird direkt in Asien produziert und ohne Zwischenhändler ausgeliefert. Die Wartezeit betrug so allerdings drei Monate und länger. Offenbar funktionierte das System nicht ganz reibungslos, denn aktuell hat myfab.com den Verkauf nur noch auf Lagerware umgestellt und will sich neu orientieren. Im Shop gibt es nach wie vor sehr viele designorientierte Artikel von Sofas über Hightech-Radios bis zu Gartenliegen. Die Seite ist insgesamt deutlich Shop-orientierter als etwa fab.de. Alle Artikel sind in klassischen Kategorien sortiert, eine umfangreiche FAQ-Sammlung informiert über Bestellung und Lieferung. Allerdings hakt es beim Service. So blieben unserer E-Mail-Anfragen trotz Empfangsbestätigung unbeantwortet. Myfab.com erhält die Gesamtnote 2,5 – „Gut“. -> myfab.com
Platz 5: flavs.de – Wenig Aktionen und großer Shopbereich
Etwas Geduld brauchen Kunden, wenn sie die Design-Verkaufsplattform flavs.de besuchen. Denn es dauert selbst bei einer sehr schnellen Netzverbindung einige Zeit, bevor alle Elemente geladen sind. Ein Grund könnten die vielen angeschlossenen Shops sein, die auf flavs.de gebündelt werden. Gleichwohl auch flavs.de nach dem Prinzip einer Shopping-Community funktioniert, gibt es kaum reine Aktionen, also zeitlich limitierte Verkäufe. Den Großteil der Seite machen Shops unbekannterer Künstler aus, die dort ihre Produkte präsentieren können. Hier liegt auch das Problem der Versandkosten, die an keiner Stelle erwähnt werden. Denn wer mehrere unterschiedliche Dinge einkauft, erhält Ware von mehreren Shops und muss mehrfach Versandkosten bezahlen. Leider erklärt flavs.de das nicht explizit, denn FAQ oder eine andere Online-Hilfe mit Angaben zum Shop und den Versandkosten gibt es nicht. Auch auf den Produktseiten werden die Versandkosten nicht angezeigt. Wer viele Freunde für flavs.de wirbt, wird belohnt und kann ein Guthaben bis zu 100 Euro ansammeln. Flavs.de erreicht eine Durchschnittsnote von 2,8 und die Beurteilung „befriedigend“. -> flavs.de
Fazit
Das Auge isst mit. Nach diesem Motto verfahren auch die Interieur-Shopping-Communitys und bieten den Usern viele mehr und mal weniger nützliche Dinge. Alle Seiten informieren auf ihren Produktseiten sehr gut über die Artikel und die Designer. Etwas unübersichtlich sind zum Teil die Versandkosten, hier empfiehlt es sich, vorab erst anzurufen. Da kein Shop mit einer teuren Hotline arbeitet, sind die Kosten überschaubar. Die Reaktionszeiten bei E-Mail-Anfragen waren mit bis zu drei Tagen teilweise sehr lang. Unterm Strich jedoch bietet die Shops interessante Designideen und halten ihre User durch teilweise tägliche Newsletter auf dem Laufenden.
Internetautritt (30%) | Leistung (50%) | Service (20%) | Gesamtnote | |||||||
1,5 261 Punkte |
1,7 406 Punkte |
1,8 166 Punkte |
1,7 Testbericht 833 Punkte |
|||||||
2,0 225 Punkte |
1,8 394 Punkte |
1,8 167 Punkte |
1,9 Testbericht 786 Punkte |
|||||||
1,8 240 Punkte |
2,4 325 Punkte |
2,2 152 Punkte |
2,2 Testbericht 717 Punkte |
|||||||
1,4 273 Punkte |
2,6 304 Punkte |
3,7 93 Punkte |
2,5 Testbericht 670 Punkte |
|||||||
2,6 188 Punkte |
2,8 281 Punkte |
3,1 114 Punkte |
2,8 Testbericht 583 Punkte |