Myfab.com im Test

Gutes Konzept mit ungewisser Zukunft

 
 

MyFab ist mit der Idee an den Start gegangen, Designartikel dort produzieren zu lassen, wo dies auch die großen Marken machen: vor allem in Asien. Seither konnte die Shopping-Community über die Artikel abstimmen, die in den Verkauf gehen sollten. Zu lange Lieferzeiten und Produktionsausfälle jedoch führten zu einer Schiefläge des Unternehmens, dass daher momentan nur noch Lagerware anbietet.
 
Getestet von CL

Der Ursprung von myfab liegt in Frankreich, dort wurde das Unternehmen als Vier-Mann-Betrieb 2007 gegründet und ging Anfang 2008 an den Start. Ziel war es, den Zwischenhandel auszuschalten und eine direkte Verbindung zwischen Designern, Produzenten und Konsumenten herzustellen. Bezahlbares Design in bester Qualität sollte auf myfab.com erhältlich sein. Niederlassungen gibt es in Deutschland, Hong Kong und China.

Gute vier Jahre später steht das Geschäftsmodell auf dem Prüfstand, denn unter anderem zu lange Lieferzeiten von mehreren Monaten haben dazu geführt, dass Kunden auf längst bezahlte Waren vergeblich warten. Die Beschwerden häuften sich, in Internetforen sprechen Kunden von Betrug, denn sie alle sind in Vorkasse gegangen, das ist das Prinzip der Shopping-Community: myfab sammelt das Geld ein, beauftragt den Produzenten und der liefert direkt zum Kunden.

Zur Schieflage des Anbieters passt, dass auch auf unsere Anfragen der Kundendienst nicht reagierte. Wie es weitergeht, ist unklar. Auf der Homepage spricht myfab von einer Neuorientierung und bietet als Konsequenz derzeit nur am Lager verfügbare Artikel an.

Plus: Seitenaufbau

Sehr übersichtlich und gut strukturierte Seite. Klare Navigation, gute Lesbarkeit. Fokus liegt auf dem Shop, weniger auf den Designaspekten.

Plus: Produktseiten

Gute  Produktseiten mit Detailbildern und sehr viele Detailinformationen zu den Artikeln. Nur zu den Versandkosten gibt es keine Angaben.

Plus: Sortiment

Großes Sortiment an designorientierten Alltagsartikeln vom Staubsauger-Roboter bis zur Gartenliege.

Plus: Extras

Viele Informationen rund um den Shop, die Produktion und die Designer. Zudem informiert der Anbieter in einem E-Magazin über Design- und Dekotrends und vieles mehr.

Plus: Community

Myfab sieht sich als Plattform für Kunden und Künstler. Auch neue Designer können Produktideen einreichen.

Minus: Service/Kontakt

Myfab setzt auf ein Ticketsystem, allerdings gab es außer einer Empfangsbestätigung keine Reaktion auf Anfragen. Eine gut sortierte „Kontakt“-Seite mit telefonischer Erreichbarkeit existiert nur theoretisch, unter der kostenlosen 0800er-Rufnummer war kein Mitarbeiter zu erreichen.

Minus: Lieferzeit

Auch bei Lagerartikeln wird die Lieferzeit mit drei bis vier Wochen angegeben, was bei Lagerware kaum nachvollziehbar ist.

Minus: Versandkosten

Die Versandkosten muss der Kunde über einen Versandkostenrechner selbst ermitteln. Dieser wird jedoch nicht am Artikel angezeigt, sondern erst im Warenkorb.

Fazit

Die Idee ist gut, die Umsetzung jedoch funktionierte nicht. Ob es myfab.com gelingt, auch in Zukunft Kunden zur Vorkasse zu bewegen, um günstig Designartikel produzieren zu lassen, ist sehr fraglich. Die vorhandenen Kontakte zu Fabriken in Asien werden myfab jedoch sicherlich nutzen, um mit einem neuen Geschäftsmodell wieder an den Start zu gehen.

Testnote für myfab.com: 2,5 (gut)

Zum Vergleichstest

  Myfab.com – Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 2,5  
  Internetauftritt 1,4   4-5  
  Leistung 2,6   3-5  
  Service 3,7   1-5