freenet im Test

Gute Benutzerführung, aber massiv Werbung

 
  freenet erhält die Note Befriedigend (2,6) freenet

Kerngeschäft der 1999 gegründeten Freenet.de AG ist die Vermarktung von Inhalten und Funktionen über die Website. Daneben zählt Freenet zu den bekannten kostenlosen E-Mail-Diensten. Der Einstellungsbereich punktet mit guter Benutzerführung und komfortabler Handhabung. Freenet hätte durchaus die Chance auf eine bessere Platzierung gehabt, gäbe es bessere Kommunikationsmöglichkeiten. Zudem fielen die massiven Anzeigen insbesondere für eigene kostenpflichtige Angebotspakete negativ auf.
 

 

Getestet von MK

Die Website ist gut strukturiert, aber wer an das Seitenende gelangen möchte, der muss lange scrollen. Das gilt sowohl für die Startseite als auch für viele Übersichts- und Artikelseiten. Zum Teil ist das auf die vielen Werbeplatzierungen wie Banner, Rectangle und Text-Bild-Anzeigen zurückzuführen. Erstaunlich: Die Website wirkt im Großen und Ganzen dennoch sehr aufgeräumt. Der Freemail-Bereich ist sehr übersichtlich.

Grenzwertige Werbemethoden

Die Freemail-Registrierung erfordert einige Angaben. Noch bevor der Registrierungsprozess abgeschlossen ist, stellt sich dem einen oder anderen eventuell die Frage, ob freenet der richtige Anbieter für ihn ist: Neben den AGBs muss eine zweite Checkbox per Häkchen bestätigt werden, die besagt, dass der Verwendung der eingegebenen Daten zu Werbezwecken zugestimmt werden muss. Ohne die Zustimmung ist keine Registrierung möglich. Wer schon Bekanntschaft mit Werbe-Anrufen oder Mails zwecks Produktwerbung erlebt hat, wird hier eventuell zögern, wenn nicht gar abspringen.

freenet-screenshotWer dennoch die Anmeldung wagt, wird als nächstes mit einer Werbung für das kostenpflichtige freenetMailPower-Paket konfrontiert, das mehr Speicherplatz, Gratis-SMS und einen werbefreien Posteingang verspricht. (siehe Screenshot). Versteht sich, dass der Button „Jetzt 2 Gratis-Monate sichern“ sehr viel besser erkennbar ist als der unscheinbare „weiter ohne Geschenk“-Button. Also aufgepasst, wo Sie klicken.

Hervorragende Noten für die Usability

Freenet wäre jedoch nicht  auf dem vierten Platz gelandet, gäbe es nicht auch etliche positive Aspekte zu erwähnen. Der Freemail-Anbieter punktet mit einer sehr klaren Navigation und Benutzerführung. Sowohl auf der Startseite als auch im Freemail-Bereich ist der jeweilige Standort sofort ersichtlich. Ein Breadcrump (Navigationspfad) ist ebenfalls vorhanden. Die Farbwelten sind sehr angenehm und die Logo-Farben grün und grau finden sich auch in den Funktionsleisten wieder. Navigation und Funktionsleisten sind klar formuliert und auch Anglizismen findet man beim „freien Netz“ kaum.

Ein Gigabyte steht Nutzern von FreenetMail Basic für E-Mails und Dateien aktuell zur Verfügung. Ebenfalls können Nutzer E-Mails mit bis zu 20 Megabyte großen Dateianhängen versenden. Gegen Aufpreis ist natürlich auch mehr Speicher zu haben.

Der freenet.de-Virenschutz prüft automatisch jede eingehende E-Mail auf Viren, Würmer und Trojaner. Der Spamschutz und auch eine Whitelist und Blacklist sind einstellbar. Daneben sind Abwesenheitsnotizen, Filter, Weiterleitungen und POP3-Sammeldienst im Freemail-Paket enthalten.

Punktabzug für massive Werbung und mangelnden Service

Der Gratis-Dienst hat aber auch Nachteile: Kleinanzeigen und Werbung können bei freenet ziemlich nerven. Oberhalb der Bannerwerbung im rechten Bereich suggeriert die Zeile „Anzeige ausblenden“ Usern, sie könnten diesen Banner sofort abstellen. Können sie theoretisch auch, aber nur wenn sie im Gegenzug das kostenpflichtige E-Mail-Paket „freenetMail Power“ abonnieren.

Freemail-Nutzer haben bei freenet vor allem zwei Möglichkeiten mit dem Kundencenter in Kontakt zu treten: zum einen telefonisch und zum anderen über das Kontaktformular. Die freenet-Serviceline ist laut Auskunft der Website an sieben Tagen in der Woche erreichbar. Wer dort anruft, muss zunächst einige Fragen per Tastendruck beantworten, um zum passenden Ansprechpartner zu gelangen. Ein Telefon mit Tastenwahl-Funktion ist Voraussetzung. Im Test wurde mehrfach versucht, die Hotline zu den angegeben Zeiten zu erreichen. Leider ohne Erfolg. Nach Eingabe der gewünschten Daten, wurden wir aus der Leitung geschmissen -sehr ärgerlich.

Bleibt nur die zweite Möglichkeit: Die Kontaktaufnahme per Mailformular unter dem Punkt „Kontakte“. Hat man dieses ausgefüllt und abgeschickt, erhalten Nutzer eine Nachricht im E-Mail-Eingang: „Ihre Nachricht wurde an das freenet-Service-Team versandt. Bitte beachten Sie, dass die Bearbeitung einer Anfrage ggf. mehrere Tage dauern kann.“  Die positive Überraschung folgte schnell: In weniger als zwölf Stunden wurden die Fragen sehr freundlich beantwortet.

Zum Vergleichstest

  freenet – Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 2,6  
  Internetauftritt 1,2   5-01  
  Leistung 2,2   4-0  
  Service 4,5   0-5