Freenet im Test

Mittelmaß und Werbung satt

 
  freenet-kategoriesieger-testsiegel freenet

Die Funktionalität stimmt: Freenets Webmailer ist übersichtlich gestaltet, flott unterwegs und lässt sich einfach konfigurieren. Doch letztlich reichte es nur für einen fünften Platz im Vergleichstest. Zu sauer stößt die an allen Ecken und Enden platzierte Werbung auf. Wer Freenet per Mailclient nutzt, kann aber nicht nur die Werbung abstellen, sondern per IMAP sogar recht komfortabel auf seine Mailordner zugreifen.
 

 

Getestet von CMa

Nicht nur an der Spitze, sondern auch im hinteren Bereich unserer Testtabelle liegen die Ergebnisse knapp beieinander. Freenet erringt um Haaresbreite den vorletzten Platz und lässt Web.de als  Schlusslicht zurück. Leistungsmäßig kann Freenet mit den großen Jungs nicht mithalten: 500 MB Postfachgröße sind angesichts der Angebote der Mitbewerber schon recht klein. Immerhin gibt es für die Onlinefestplatte nochmals die gleiche Menge Speicherplatz dazu. Mailanhänge dürfen 20 MB groß sein – das ist ein guter mittlerer Wert. Wer Mails mit vielen Fotos oder Dokumenten empfangen will, kommt auch mit einem eigenen E-Mail-Programm auch bei Freenet   gut klar: 100 MB dürfen die empfangenen Anhänge groß sein (über den Webclient selbst nur 60 MB).

Kostenlose Werbung

Die Anmeldung zum Freemailer erfolgt über das Freenet-Portal und dann über den Link „E-Mail“. Die erste E-Mail-Adresse lautet immer auf die Domain @freenet.de. Nutzer können aber nachträglich noch zehn weitere Adressen anlegen, die auch so abenteuerliche Maildomains wie @goldmail.de, @freakmail.de oder einfach @xyz.de haben können. Nach Abschluss der Registrierung beginnt bereits der Freenet-Spam mit „kostenloser Werbung“. Schließlich bietet Freenet noch zwei kostenpflichtige Mailangebote, die ähnlich wie der Web.de-Club aggressiv beworben werden. Neben Textlinks in den Nachrichten und Werbespam von Freenet selbst in der Inbox, erscheinen Banner im Postfach und Links, die nicht das sind, was sie vorgaukeln. Beim Testsieger Windows Live Hotmail können Werbebanner im Postfach für die laufende Session weggeklickt werden. Einen entsprechenden Link gibt es auch bei Freenet. Er führt aber zu nichts – außer zu einer zusätzlichen Werbeeinblendung, die den Nutzer zum werbefreien Bezahlangebot animieren will.

Funktional und Gratis-SMS

Abgesehen von der völlig überladenen Mailübersicht, einer Art Startseite, die vor Werbung schier birst, ist das eigentliche Mailinterface gut gelungen und bedienfreundlich. Die Farben sind dezent, Mails und Posteingang sind gleichzeitig sichtbar, sämtliche Fenster können durch Verschieben der Begrenzungen individuell angepasst werden. Eigene Ordner lassen sich fix erstellen, Nachrichten filtern, sortieren und verschieben klappt ebenfalls schnell. Freenet Mail ermöglicht auch den Versand von SMS und MMS sowie Videomails. Drei SMS pro Monat sind kostenlos.

freenet-screenshot-mailfenster

Das Mailinterface von freenet ist individuell konfigurierbar und bedienerfreundlich.

Mobiler Zugriff kostet extra

Die Verfügbarkeit gespeicherter Nachricht ist bei Freenet unbegrenzt, sofern man dies in den Grundeinstellungen auch so einstellt. Ansonsten löscht Freenet die Nachrichten nach 90 Tagen. Der Zugriff mit externen Clients erfolgt sowohl über POP3 als auch IMAP. Drei weitere Konten können überdies per Sammeldienst von Freenet abgefragt werden. Beim Spamschutz versagte Freenet: Im Test wurden unsere sehr eindeutigen Spammails vom eingebauten Spamfilter nicht erkannt. Mobile Geräte können zwar auf das Postfach zugreifen, die Funktion zum Synchronisieren ist jedoch kostenpflichtig: Einmalig 6,- Euro zahlen Nutzer für die Vernetzung mithilfe des SyncML-Standards. Freenet veröffentlicht eine Liste von Handys, die sich synchronisieren lassen. Besitzer eines LG U8500 kommen demzufolge in den Genuss einer vollständigen Synchronisation von Kontakten, Terminen und Aufgaben. Geräte wie iPhone und Blackberry fehlen jedoch.

Service: Schnell, aber dürftig

Wer Fragen hat, kann sich per Telefon (0,99 Euro pro Minute), Fax oder einem Kontaktformular bei Freenet melden. Rückmeldung gab es prompt: Unsere Testmail wurde binnen 12 Stunden beantwortet. Allerdings handelte es sich bei der Antwort um eine Standardmail, die unsere Fragen nicht lückenlos beantwortete. Als recht übersichtliche und verständliche Alternative bietet sich der Hilfebereich mit häufig gestellten Fragen und Anleitungen an.

Zum Vergleichstest

  Freenet – Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 3,0  
  Internetauftritt 4,4   0-5  
  Leistung 2,8   3-0  
  Service 2,7   3-0