Arcor im TestMäßiger Service und geringer Speicherplatz |
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Obwohl Arcor sich inzwischen zu 100 Prozent im Besitz des Mobilfunkriesen Vodafone befindet, besteht der Freemail-Dienst mit dem kostenlosen Angebot Pia basic fort. In unserem Test schafft es Arcor mit der Note „befriedigend“ nur auf den sechsten Platz. Wie auch bei den beiden Letztplatzierten web.de und AOL ist einer der Gründe im mäßigen Service zu suchen. Aber auch der geringe Speicherplatz von 50 Megabyte für das E-Mail-Postfach liegt deutlich unter dem Angebot der Konkurrenz. Punkten kann der Freemail-Anbieter immerhin mit beachtlichen 35 Megabyte für Dateianhänge.
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Die Startseite von Arcor hätte sicher keine Chance einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen: Die Seite ist viel zu lang und wirkt mit ihren Funktionsleisten in verschiedenen Blau-Nuancen und Rot ein wenig altmodisch. Aufgrund der Fülle von animierten Anzeigen und Eigenwerbung wirkt die sonst klar untergliederte Seite sehr unruhig. Die horizontale Navigation erschließt sich Nutzern recht einfach. Header und Footer sind von jeder Seite direkt erreichbar und enthalten die notwendigen Informationen zu Impressum, Kontakt und AGBs. Die AGBs werden übersichtlich in „Geschäftsbedingungen für den Online-Dienst“, „Geschäftsbedingungen der Vodafone D2 GmbH“ und „Geschäftsbedingungen für Call-by-Call“ gegliedert. Positiv aufgefallen ist die sehr übersichtlich nach Themen gegliederte Online-Hilfe, die zudem über eine gute Suchfunktion verfügt („Suche in der Arcor-Hilfe“).
Wo geht’s zur Registrierung?
Auf der Startseite ist der Registrierungsprozess aufgrund vieler verschiedener Vodafone-Angebotspakete schwer zu finden. Der einfachste Weg zum Freemail-Angebot führt über den Navigationspunkt „E-Mail & SMS“. Hier gibt es unterhalb des Login-Bereichs einen Hinweis auf das PIA basic-Angebot. Dass es sich hierbei um einen kostenlosen E-Mail-Service handelt, ist auf einem Banner in der rechten Randspalte ersichtlich. Auch ein Klick auf die Leistungsdetails verrät, dass es sich um einen Gratis-Dienst handelt.
Punktabzüge gibt es für den Registrierungsprozess. Dieser ist zwar nicht viel aufwändiger als bei anderen Freemail-Anbietern, jedoch nicht ganz so komfortabel. So werden bei der Dateneingabe weder Vorschläge für die eigene E-Mail-Adresse gemacht, noch wird die Gültigkeit des eingegebenen Passwortes direkt geprüft. Nach der Bestätigung der AGBs und Datenschutzrichtlinien, können User sich mit ihrem Postfach vertraut machen.
Große Dateianhänge, aber kleines Postfach
Das Freemail-Paket von Arcor erlaubt mit bis zu 15 E-Mail Adressen deutlich mehr als die Konkurrenz. Auch 1500 Megabyte Gesamtspeicherplatz klingt zunächst viel versprechend. Doch nur magere 50 Megabyte E-Mail-Speicher stellt Arcor seinen Nutzern für das Postfach zur Verfügung. Nur beim siebtplatzierten web.de ist der Postfach-Speicher noch kleiner. Dafür können Arcor-Nutzer E-Mail-Anhänge bis zu einer Größe von 35 Megabyte verschicken – kaum ein anderer Freemail-Anbieter erlaubt mehr.
Das Postfach ist sehr übersichtlich angeordnet. Nutzer navigieren bei Arcor anders als bei vielen anderen Freemail-Anbietern über eine horizontale Menüleiste. Komfortabel und gut grafisch umgesetzt sind die Quicklinks, die schnell zum gewünschten Mail-Ordner führen. Auch der Nutzer-Status ist gut sichtbar und verrät sofort, für welches Paket man sich registriert hat.
Zum Leistungsspektrum bei Arcor zählen: Spamschutz und die Prüfung von Maileingängen auf Viren, Autoresponder- und Filter-Funktion sowie POP3-Zugang zum Konto. Optionen wie der Versand einer Empfangsbestätigung, Lesebestätigung, Rechtschreibprüfung, HTML oder Änderung der Schriftgröße stehen dagegen nicht zur Verfügung.
Es gibt diverse Kontaktmöglichkeiten unter dem Punkt „Kontakt“ im Header der Seite. Um das Kontaktformular aufzurufen, werden dem Kunden jedoch erst einmal vier Möglichkeiten zur Wahl gestellt: Ist man 1. noch kein Vodafone-Kunde und hat Interesse privater Natur, 2. noch kein Kunde und potentieller Business-Kunde, 3. bereits im Besitz einer Arcor-Free-Mail-Adresse oder 4. bereits Kunde? Je nach Auswahl gelangen Nutzer (Nichtkunden) auf Angebotspakete oder Kontaktformulare. Kunden und Besitzern einer Arcor-E-Mail-Adresse stehen zudem kostenpflichtige Rufnummern einer Kundenbetreuung zur Verfügung. Lediglich die Störungsannahme ist kostenfrei. Leichter ans Ziel gelangen Nutzer über das Impressum. Hier sind die Telefonnummern der kaufmännischen Kundenbetreuung und Störungsannahme (kostenfrei) sowie E-Mail info@arcor.net zu finden.
Telefonische Kommunikation unmöglich
Je nach Art der Kontaktaufnahme kommt der Vergleichstest zu ganz gegensätzlichen Urteilen: Auf Anfragen, die im Rahmen des Anbieter-Tests über das Kontakt-Formular gestellt wurden, erhielten wir innerhalb von zwölf Stunden eine Antwort aus dem Kundencenter. Diese war als pdf angehängt und korrekt und ausführlich beantwortet.
Die telefonische Kundenbetreuung der Online-Dienste versagte im Praxistest hingegen auf ganzer Linie: Der Service soll über eine kostenpflichtige 0900er-Rufnummer erreichbar sein – zumindest in der Theorie. Vier Versuche über verschiedene Festnetz-Anschlüsse führten jeweils über die Kostenansage zum Annahmesignal. Danach flogen wir jedes Mal aus der Leitung. Nach dem viertem Versuch haben wir aufgegeben. Ein Versuch über Handy führte auch nicht weiter: Lediglich die Ansage „Rufnummer unbekannt“ ertönte.
Arcor – Testbericht | |||
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Gesamtnote | 2,8 | ||
Internetauftritt | 1,2 | ||
Leistung | 2,5 | ||
Service | 4,6 | ||