Mobiles Internet mit Vodafone im Test

Internet Flatrate mit der besten Netzabdeckung

 
  Vodafone erhält im Test die Note Gut (2,1)

Billig sind die Tarife von Vodafone nicht. Hat man sie aber erstmal gefunden, glänzt vor allem die Tagesflat für das mobile Internet mit großer Flexibilität.
 

[cma] Um die Vodafone-Seite besuchen zu können, muss man schon einen schnellen Internetzugang haben. Mit rund acht Sekunden Ladezeit bei DSL 1.000 kommt die Seite nicht gerade pfeilschnell auf den Bildschirm. Wer Vodafone im mobilen Internet ansurft, dürfte sich ebenfalls über die Wartezeiten ärgern. Der Aufbau gibt zunächst keinerlei Rätsel auf. Suchfunktion, Hilfe, Kontakt, Impressum: Alle wichtigen Rubriken findet man da, wo man sie vermutet. Die Suche nach den Angeboten fürs mobile Internet erweist sich allerdings als schwierig.

Navigation und Nutzerführung: Mobiles Internet per Notebook verzweifelt gesucht!

Wer sich nicht in die Untiefen der Webseitennavigation verstricken will, gibt einfach „mobiles Internet“ im Suchformular ein und gelangt schnell auf die richtige Seite. Über die Auswahlmenüs ist das schon schwieriger. Unter „Tarife & Prepaid“ tummeln sich nur Handyangebote, der Menüpunkt „Internet & DSL“ scheint schon erfolgsversprechender. Eine Auswahlseite bietet vier Kategorien, darunter auch „Internet mit dem Laptop“. Der große Button lädt zum Klicken ein, aber leider führt der Link auf eine Seite, die dem verhinderten Notebook-Surfer die Tränen in die Augen treibt. Da ist plötzlich von „Internet zuhause“ und „Flatrate ins deutsche Festnetz“ die Rede. Aber zuhause surfen wollen wir ja gerade nicht und von Telefonieren war auch nicht die Rede. Konfrontiert mit dieser seltsamen Verlinkung, wusste auch der telefonische Support von Vodafone nicht weiter – fand aber nach kurzer Eigenrecherche den korrekten Link. Der versteckte sich auf der zweiten Auswahlseite hinter einem unscheinbaren „Mehr“-Link. Für diese schlechte Nutzerführung gibt es Punktabzug. Vodafone sollte hier unbedingt nachbessern, denn eilige Besucher werden angesichts der irreleitenden Nutzerführung entnervt die Suche aufgeben.

Mobile Internet Flatrate mit bester Netzabdeckung und -geschwindigkeit

Vodafone besitzt derzeit die beste Netzabdeckung fürs mobile Internet. Da fragt man sich natürlich, warum der Provider die Karte mit der lokal verfügbaren Bandbreite nicht auf der Produktseite veröffentlicht, sondern im Hilfebereich versteckt? Eine Garantie über die höchstmögliche Geschwindigkeit per HSDPA gibt es auch bei Vodafone nicht, aber die Karte liefert zumindest Anhaltspunkte, ob im eigenen Stadtgebiet High-Speed-UMTS oder nur GPRS-Geschwindigkeit verfügbar ist.

Die Tarife: Flexible Tagesflat und zwei teure Internet Flatrates

Hat man die Tarife fürs mobile Internet dann doch endlich gefunden, stellt sich die Frage, ob man nur stunden- oder tageweise mobil surfen will oder einen festen Laufzeitvertrag abschließen möchte. Das Angebot von Vodafone ähnelt dem Angebot von T-Mobile stark, die Preise der Laufzeitverträge sind sogar exakt identisch. Sie sind außerdem beide mit dem Makel der 24-monatigen Bindung behaftet. Das kann vor allem für vorsichtige Nutzer ein K.O.-Kriterium sein: Schließlich sind die Preise auch im mobilen Internet ständig in Bewegung. Lange Vertragslaufzeiten nützen nur dem Provider.

Die Tagesflat von Vodafone nennt sich „Web Sessions“ und bildet eine Art mobiles Surfkonto. Nach einmaliger Freischaltung der CallYa-Guthabenkarte für 19,90 Euro kann der Nutzer sein Surfzeitkontingent flexibel buchen: 15 Minuten kosten 0,49 Euro, zwei Stunden gibt´s für 1,95 Euro, die Tagesflat kostet 4,95 Euro und die 7-Tages-Flat 9,95 Euro. Leider wird bereits ab 1 GB Datenvolumen auf die geringe GPRS-Geschwindigkeit gedrosselt. Sehr positiv: Wer bei Web Sessions eine Tagesflat bucht, kann sie auch 24 Stunden nutzen und muss nicht befürchten, dass das Kontingent um Mitternacht einfach verfällt – wie es beispielsweise bei T-Mobile, O2 und Fonic der Fall ist.

Mit dem Tarif Mobile Connect L für 19,95 Euro pro Monat (ohne Hardware) erhält der Nutzer lediglich 300 MB Inklusivvolumen. Das Inklusivvolumen ist mickrig und eignet sich wirklich nur fürs gelegentliche Surfen. Warum aber sollte man dann einen Laufzeitvertrag abschließen?

Der Tarif Mobile Connect Flat kostet 34,95 Euro monatlich (ohne Hardware) und ist eine echte Flatrate, die immerhin erst nach 5 GB Übertragungsvolumen auf GPRS-Geschwindigkeit heruntergeschraubt wird.

Hardware: Mobiles Internet mit dem UMTS-Stick

Beide Flatrates berechtigen zum günstigen Einkauf eines USB-Sticks oder einer Notebookkarte, mit deren Hilfe der Internetzugang hergestellt werden kann. Vodafone geht im Vergleich zu T-Mobile den genau umgekehrten Weg: Bei T-Mobile sind die Tarife immer mit Hardware berechnet und können bei Verzicht auf Hardware um fünf Euro reduziert werden. Bei Vodafone informiert ein roter Infotext darüber, dass die Tarife jeweils fünf Euro teurer werden, wenn man sich zusätzlich Hardware aussuchen will, also 24,95 Euro bzw. 39,95 Euro. Unterm Strich sind die Angebote von Vodafone und T-Mobile also identisch. Lediglich Vodafones Websessions sind erheblich flexibler als die Tagesflat von T-Mobile.

Wie die Internet Flatrate in den Warenkorb kommt

Die Bestellung ist in drei Schritten erledigt. Wer hier Fehler macht, wird sich jedoch auf Verzögerungen einstellen müssen, da Vodafone die Plausibilität der Angaben nicht automatisch überprüft. Nonsense-Daten werden einfach akzeptiert und alles auf die spätere Überprüfung durch die Mitarbeiter verlagert. Liegen der Tarif und die Hardware im Warenkorb, verweist Vodafone vorbildlich auf AGB, Widerrufsfristen und bietet bis zum Schluss Möglichkeiten an, den Warenkorb zu verändern. Die Lieferzeit ist kostenlos in bestimmten Intervallen wählbar, das Versandunternehmen hingegen nicht. Positiv: Portokosten fallen bei der Online-Bestellung nicht an. Wen man sich für die Laufzeitverträge entscheidet, gibt es außerdem noch 50,- Euro Startguthaben oben drauf.

Kontaktoptionen: Vodafone patzt bei der Mailantwort zu Fragen zum mobilen Internet

Wer den telefonischen Kontakt zu Vodafone wählt, kann sich freuen: Die Bestellhotline ist kostenlos und man benötigt ungefähr drei Minuten, bis man einen Mitarbeiter an der Strippe hat. Der war in unserem Fall allerdings nicht gerade die Freundlichkeit in Person und versuchte offensichtliche Mängel auf der Vodafone-Website geschickt zu überspielen. Die Telefonnummer findet sich allerdings nicht im Kontaktbereich der Website, sondern lediglich im Impressum. Wer da nicht sucht, dem bleibt nur das Webformular als Kontaktmöglichkeit. Das ist aber etwas mager, zumal sich Vodafone geschlagene fünf Tage Zeit ließ, um unsere Testfragen zu beantworten. Auch wenn die Antworten in Ordnung waren, war die Antwortzeit viel zu lang. Zum Vergleich: T-Mobile und BASE antworteten binnen drei Stunden.

Zum Vergleichstest

  Mobiles Internet mit Vodafone – Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 2,1  
  Internetauftritt 2,0    
  Service 2,1    
  Preis 2,1