ViaMichelin.de im Test

Routenplaner der schnellen Sorte

 
  ViaMichelin.de erhält die Note Befriedigend (2,7)

Die Michelin-Firmengruppe kann auf redaktionelle Kompetenz in Sachen Reise- und Hotelführer wie auch beim Kartenmaterial zurückgreifen – das sieht man dem Online-Routenplaner an. Die Michelin-Karten lassen sich vergleichsweise einfach handhaben, aber auch sie schicken den Autofahrer schon mal in eine Fußgängerzone. Alles in allem aber ein rundes, auch für das Auge angenehmes Angebot, das verdient Bronze im Test erreicht.
 
Getestet von CMa

ViaMichelin hat seinen kostenlosen Routenplaner ähnlich wie Falk oder Marco Polo in ein redaktionelles Portal eingebunden, das sich, wie es in der Selbstdarstellung heißt, Themen rund um Reisen und Mobilität widmet.  Betreiber ist die ViaMichelin Deutschland GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main, die zur Michelin-Gruppe gehört und auf deren redaktionelle Kompetenz aus dem Geschäft mit Reise-, Hotel- und Restaurantführern sowie mit Kartenmaterial zurückgreifen kann.

Reichhaltige Einstellmöglichkeiten im Online-Routenplaner

Der kostenlose Routenplaner ist sowohl auf der – in pastellfarbenen Tönen sehr professionell gestalteten, aber auch gut mit blinkender Werbung gefüllten – Startseite wie auch auf einer eigenen Unterseite verfügbar. Die Felder der Eingabemaske sind mit Begriffen wie „PLZ, Stadt, Ort …“ vorausgefüllt, so weiß der Nutzer sogleich, wo seine Angaben hingehören. Es gibt eine Reihe von Reise-Optionen, die sich einstellen lassen – etwa, ob der Nutzer mit dem Auto (auch, ob mit oder ohne Wohnwagen), mit dem Motorrad, Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist, ob die Strecken in Kilometern oder Meilen angegeben werden sollen oder ob die schnellste oder kürzeste Route gewünscht wird. Man kann Landstraßen bevorzugen und Mautstrecken, Vignetten oder Fähren meiden. Auch lassen sich Angaben zum Verbrauch machen, damit die Suche die wirtschaftlichen Aspekte der Suche berücksichtigt.

Ausklappmenüs unterstützen teilweise die komplexen Einstellmöglichkeiten. So enthält die Liste mit den verfügbaren Ländern immerhin 86 Staaten – damit liegt ViaMichelin an der Obergrenze im Testfeld. Ein etwas merkwürdiger Umstand verzögert die Schnelligkeit des Routenplaners: So fragt der Server nach der Eingabe eines Orts – etwa Stadt und Straße – regelmäßig den Stadtteil ab, was völlig überflüssig ist und den Online-Routenplaner unnötig langsam macht. Wenn sich der Nutzer registriert hat, kann er auch ein persönliches Adressbuch anlegen und daraus die Sucheingaben füttern. Der Online-Routenplaner lässt sich ferner mit den Navigationsgeräten von ViaMichelin synchronisieren.

Der kostenlose Routenplaner von ViaMichelin schaltet fix

Pluspunkte macht die Seite bei der erfreulich einfachen und unkomplizierten Handhabbarkeit der Karte. Durch die eingesetzte Javascript-Applikation ist ein sehr schnelles Umschalten  zwischen den Darstellungsformen Karte, Satellit und Hybrid (Mischung aus Karte und Satellit) möglich. Die Wegbeschreibung enthält nicht nur wie bei den anderen Teilnehmern kumulierte Strecken- und Zeitangaben, sondern auch Sicherheitshinweise wie etwa „Gefällstrecke“, jedoch keine aktuellen Staumeldungen.

Eine Zielsuche – also eine Suche nach bestimmten Angeboten und Einrichtungen rund um einen Ort – bietet ViaMichelin nur für Hotels. Auf der Gesamtkarte lassen sich Ziele nach vorgegebenen Kategorien aufrufen. Die Daten scheinen aber in Deutschland nicht vollständig zu sein, was zu skurrilen Ergebnissen führt: So sind die Niederlande und Tschechien geradezu übersät mit Polizeistationen, in Deutschland geht’s laut ViaMichelin-Karte auch ohne (im Grund logisch, wohnen doch hier so nette Leute wie Lena Meyer-Landrut). Aber das wäre ja nicht die erste Utopie, die das Internet vorwegnimmt.

Deutschland polizeifrei

Leider sind die hauseigenen Pläne auch bei diesem Anbieter nicht ganz realitätssicher – auch hier führt der Weg zur Testadresse Rahlstedter Bahnhofstraße 17 mitten durch eine Fußgängerzone.

Mit dem Auto durch die Fußgängerzone (Rahlstedter Bahnhofstraße)

Das Impressum fällt durch eine unglaublich winzige Schrift auf. Die Nutzungsbedingungen sind vorhanden („Rechtliche Hinweise“ in der Fußleiste), dafür ist keine Hilfe auffindbar. Bei der Suche nach der Hilfe fällt auf, dass die Fußleiste von Links geradezu überquillt. Das bringt dem Nutzer gar nichts außer Unübersichtlichkeit, die Link-Sammlung, die auf weitere Angebote der Firmengruppe verweist, soll nur die Suchmaschinen beeindrucken. Einen Pluspunkt gibt es dafür wieder für die informative, gut formulierte Selbstdarstellung.

Insgesamt macht die Seite redaktionell und technisch einen recht guten Eindruck. Würden die Betreiber noch an ein paar Schräubchen drehen, könnte der Online-Routenplaner im Rennen um den Testsieg mitmischen. So reicht es immerhin für einen soliden dritten Platz.

Zum Vergleichstest

  ViaMichelin.de – Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 2,7  
  Internetauftritt 3,2    
  Usability 2,4    
  Leistung 2,6