myCARE im TestSchwächen in der Suchfunktion |
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Tatort Online-Apotheke: Die TV-Kommissarin Andrea Sawatzki ist das Gesicht von mycare.de. Tatsächlich sind hier Sicherheit und Datenschutz vorbildlich. Dass die Versandapotheke aus Wittenberg nur Dritter wird, liegt hauptsächlich an dem verwirrenden Aufbau der Internetseite, der fehlerhaften Suchfunktion und an den relativ hohen Preisen.
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Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Dieses Sprichwort gilt für den Internetauftritt von mycare.de. Zu massiv werden auf der Startseite die Produkte präsentiert, zu unklar ist die Unterteilung zwischen Kategorien, Sonderaktionen und Hilfsthemen. Und auch wenn man sich freut, Tatort-Kommissarin Andrea Sawatzki als Werbefigur für die Versandapotheke zu sehen – wenn sie auf jeder Seite mindestens zweimal auftaucht, stört ihre Präsenz irgendwann. Etwas weniger Werbung, ein klarere Strukturierung und mycare.de würde weitaus mehr Lust auf Online-Shopping machen.
Im Service-Bereich sammelt die Online-Apotheke hingegen Punkte. Die Beantwortung der Testanfrage per E-Mail erfolgte schnell und kompetent. Die telefonische Beratung verlief freundlich und sachkundig. Und auch die günstigen Versandkosten sind ein Plus.
Salzwasser gegen trockene Augen
Abzüge gibt es für die Suchfunktion. Weil mycare.de auf ihrer Startseite kaum Kategorien wie „Kosmetik und Körperpflege“ oder „Kindergesundheit“ anbietet, startet der Test über die Suchfunktion. Draußen ist es kalt, die Büronachbarin hat die Heizung aufgedreht, wir sitzen seit Stunden vor dem Computer sitzen und suchen folgerichtig ein Hilfsmittel für unsere müden, trockenen Augen. Sortiert nach Relevanz bietet uns die Online-Apotheke diverse Tropfen an. Doch auf der ersten Trefferseite will myCARE viermal Nasenspray verkaufen. Darunter eine isotonische Salzwasserlösung (Bepanthen Meerwasser). Dafür gibt es Punktabzug.
Der Shop lässt kaum Wünsche offen
Ist das gewünschte Produkt gefunden, bietet myCARE einen soliden Shop an. Produktvarianten und Preisnachlässe werden übersichtlich dargestellt, Zahlungsmöglichkeiten und Versandkosten sind angezeigt. Es gibt ein ausführliches Widerrufsrecht, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind einfach zu finden und deutlich.
Positiv: Die Versandapotheke bietet eine App für Benutzer eines Apple-Computers an. Auch das Kundenkonto enthält alle wichtigen Informationen rund um die Bestellung, und lässt somit keine Wünsche offen.
Die teuersten Medikamente
Wir bestellen testweise eine Packung Aspirin Complex, um den Herbst ohne Schnupfen und Kopfschmerzen zu überstehen. Nach knapp zwei Tagen wird das gewünschte Produkt geliefert. Neben der Aspirin enthält das Packet als Beigabe noch zwei Gesundheitsmagazine mit Tipps und Tricks – eine Hilfestellung, die im Internet-Auftritt deutlich zu kurz kommt.
Wählt man die Funktion „Express-Versand“, ist das Packet noch schneller da, allerdings nur gegen Aufpreis (7,99 €).
Die Kosten sind insgesamt ein Knackpunkt bei myCARE: Zwar ist der Versand kostenfrei, doch schlägt sich dieser Service auf den Preis der Produkte nieder. Unsere Asprin Complex kostet bei mycare.de 6,99 € und ist damit um 2 € teurer als der günstigste Anbieter im Test. Hier gilt es aufmerksam zu rechnen und zu vergleichen: Für eine Einzelbestellung ist mycare.de oftmals günstiger, da bei den preiswerteren Anbietern häufig noch Versandkosten hinzu kommen. Da aber spätestens ab 50 Euro bei allen getesteten Versandapotheken die Versandkosten entfallen, ist mycare.de hier im Nachteil. Bei Stichproben war myCARE stets der teuerste Anbieter.
Fazit
Wenn der Kunde weiß, welches Medikament er bei mycare.de bestellen will, gehört die Online-Apotheke dank des guten Bestellvorgangs, des freundlichen Kundenservices und des umfangreichen Produktangebots zu den klaren Favoriten. Abzüge gibt es für den überfrachteten Internetauftritt, die peinliche Suchfunktion und für die hohen Preise.
myCARE – Testbericht | |||
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Gesamtnote | 1,9 | ||
Internetauftritt | 2,2 | ||
Service | 1,3 | ||
Preise | 2,6 | ||