Musik-Download: Musicload Test

Musicload: 1a Service für MP3-Downloads

 
 

 

Der Vorsprung vor Amazon ist nur hauchdünn, aber schwer erarbeitet: Musicload hat auf seinem Portal fast alles richtig gemacht und es geschafft, grobe Schnitzer zu vermeiden.
 

Auf den ersten Blick lässt die Internetseite nicht unbedingt darauf schließen, dass damit bei einem Test von Musik-Download-Portalen ein Blumentopf zu gewinnen ist. Auf der Seite zappelt und blinkt es unablässig. Aber je weiter die Checkliste abgearbeitet ist, desto klarer zeichnet sich der Vorsprung ab. Den Zweitplatzierten, das Musik-Download-Angebot von Amazon, überholt Testsieger Musicload aber nur, weil Amazons E-Mail-Formular während des Tests nicht funktioniert und somit das leuchtende Beispiel des elektronischen Handels per elektronischer Post nicht zu erreichen ist. Denn Amazon hat eigentlich, geht man nach den Auskünften der Portale, wesentlich Futter mehr in der Datenbank, nämlich 11 Millionen Titel, während Musicload für sein Streaming-Angebot „Musicload Nonstop“ gerade einmal gut die Hälfte angibt. Die Zahl der für MP3-Downloads verfügbaren Dateien weist Musicload auf seiner Website nicht aus, auch der Kollege an der Hotline konnte dazu keine Angabe machen.

Mit guter Suchfunktion schnell zum richtigen Musik-Download

Bei einem Musik-Download-Anbieter ist die Suchfunktion ganz entscheidend, und Musicload bietet hier die umfangreichste und ausgefeilteste Lösung in seiner erweiterten Suche. Hier kann der Kunde nicht nur Titel, Album, Interpret, Label eingeben, sondern auch nach Komponist und Tags suchen, den Veröffentlichungszeitraum eingrenzen oder das Genre und eine Preisspanne bestimmen. Was bei komplizierteren Wünschen ganz entscheidend ist – der Versuch beispielsweise, den Titel Belle Nuit, komponiert von Jacques Offenbach und vorgetragen von Montserrat Caballé, mit einer Suche aufzuspüren, die nur die Eingabe von Interpret und Titel zulässt, artet in ein Geduldsspiel aus.

Preis für MP3-Downloads am oberen Ende der Skala

Beim Bewegen des Mauszeigers über das gewünschte Cover öffnet sich ein Kontextmenü, über das der Musikfreund weitere Informationen zu den angebotenen MP3-Downloads abrufen kann – oder er entscheidet sich dafür, den Artikel auf die Merkliste zu setzen, die Musicload ebenfalls sehr kundenfreundlich gelöst hat. Besonders durch ihre Trennung vom Warenkorb ist die Merkliste für MP3-Downloads besonders einfach und intuitiv zu handhaben.

Preislich liegt Musicload mit 1,29 Euro pro Titel am oberen Ende der Skala im Teilnehmerfeld. Allerdings deuten die als Stichproben geprüften Musiktitel darauf hin, dass die MP3-Downloads auch mit einer höheren Informationsdichte codiert sind als die anderer Anbieter. Die heruntergeladenen Titel wiesen überwiegend Bitraten von 320 Kilobit, teilweise auch von 256 Kilobit pro Sekunde auf. Pluspunkte holt sich Musicload, weil das Portal seine Tracks nicht an die Kette von DRM-Rechten legt (Digital Rights Management). Die Musik-Download-Dateien können beliebig häufig abgespielt, gebrannt und kopiert werden, natürlich nur für private Zwecke. Das hat auch den angenehmen Nebeneffekt, dass kein serverseitiges Programm auf der eigenen Festplatte herumstöbert und kontrolliert, ob mit den gespeicherten MP3-Downloads alles seine Richtigkeit hat.

Kostenloser Musik-Download als Appetizer

Während der Testphase bot Musicload auch kostenlose Dateien zum Herunterladen an, die nicht gerade zum Ramsch zählen – so einen Titel aus einem neuen Album von Revolverheld und ein Stück von David Bowie. Ähnlich wie bei iTunes gibt es Ansätze, das bloße Anbieten von Musikdateien durch redaktionelle Services zu erleichtern. Anlässlich der Veröffentlichung des neuen Albums „Valleys Of Neptune“ von Jimi Hendrix lieferte das Portal beispielsweise Informationen zu Biographie und Hintergrund für diese späte Veröffentlichung, die auf die Initiative von Hendrix‘ langjährigem Toningenieur Eddi Kramer zurückgeht. Neben der Option auf den Musik-Download gibt es bei Musicload ähnlich wie bei Napster auch Abo-Modelle, die es erlauben, nonstop Musik per Streaming zu beziehen („Musicload Nonstop“).

Musik-Download per Telefonrechnung bezahlen

Ein weiterer Vorzug des Telekom-Portals liegt darin, dass für das Bezahlen nicht nur die üblichen Wege wie Kreditkarte, ClickandBuy, PayPal und dergleichen offenstehen, sondern dass man den Musik-Download auch mit der Telefonrechnung begleichen kann, sofern man Telekom-Kunde ist – eine äußerst bequeme Zahlungsart.

Eine erste Adresse für Qualität beim Musik-Download

Wer auf eine ausgereifte Suchtechnik Wert legt oder sogar darauf angewiesen ist, weil er sonst dem gewünschten Musik-Download nur mit Mühe auf die Spur kommt, oder wer für MP3-Downloads, die mit hoher Bitrate codiert sind, lieber ein paar Cent mehr ausgibt und sich auch von den sehr überlegt gestalteten Übersichts- und Hilfeseiten begleitet wissen will, für den ist Musicload sicher eine erste Adresse.

Zum Vergleichstest

  Musicload Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 1,4  
  Internetauftritt 1,3    
  Service 1,1    
  Preise 2,5