Musik-Download: amazon Test

Zum Musik-Download ins Online-Kaufhaus

 
 

 

Nur knapp hat Amazon beim Test der Musik-Download-Anbieter den ersten Platz verpasst. Dass es per E-Mail nicht zu erreichen war, kostete das Online-Kaufhaus den Sieg.
 

Das Online-Kaufhaus Amazon ist einer der erfolgreichsten Anbieter von Waren im Internet. Auch den Kunden, die den Musik-Download der Bestellung einer CD vorziehen, bietet Amazon auf seiner Internetseite ein durchdachtes Einkaufserlebnis. Einen Pluspunkt verdient der Online-Händler schon allein dafür, dass er auf seinem Portal die Waren in den Vordergrund stellt und nicht das eigene Logo oder großformatiges Werbe- und Marketing-Gedöns, das den Besucher erstmal zur Fingergymnastik am Scrollrädchen nötigt, bevor er überhaupt den eigentlichen Content zu sehen bekommt.
Sauber strukturiert trennt das Aufklappmenü, das sich öffnet, wenn der Mauszeiger die Kategorie „Musik, DVD & Games“ berührt, in die Waren, die zum Bestellen angeboten werden, und die MP3-Downloads.

Datenbank enthält elf Millionen Dateien für den Musik-Download

Die Amazon-Datenbank enthält nach den Angaben des Shops elf Millionen Songs und liegt damit im Testfeld an der Obergrenze. Die Dateien sind mit einer durchschnittlichen Bitrate von 256 Kilobit pro Sekunde (kbps) kodiert. Die im Test von allen Anbietern heruntergeladenen Dateien liegen in einem Bereich von 128 bis 320 kbps – Amazon bewegt sich hier also im guten Mittelfeld. Hörbar sind die Unterschiede für den Freund guter Musik sowieso nicht mehr, wer aber auf Nummer sicher gehen will oder eine besonders teure und fein aussteuernde Musik-Anlage damit füttern will, könnte dazu neigen, auf die Angebote von Media Markt und Musicload zurückzugreifen, deren Test-Songs mit 320 kbps kodiert waren.

MP3-Downloads frei von Digital Rights Management

Großer Vorteil der MP3-Downloads bei Amazon: Die Dateien werden nur im MP3-Format angeboten, und die Dateien sind frei von lästigen digitalen Rechten, die auch den Käufer, der keine Raubkopien unter die Leute bringen will, beim Kopieren oder Abspielen einschränkt. Bei den Preisen kann Amazon ebenfalls prächtig mithalten – sie liegen bei 77 bis 98 Cent für einen Song, wenige auch darüber. Damit führt Amazon das Teilnehmerfeld an.

Programm erleichtert Musik-Download

Wie nun den richtigen Musik-Download finden? Wie erwartbar ist die Suche bei Amazon komfortabel gelöst. Die erweiterte Suche erlaubt das Recherchieren nach Künstler, Titel, Label sowie Musikrichtungen, und die Ergebnisse lassen sich nach über einem Dutzend Kriterien sortieren. Für den Musik-Download empfiehlt Amazon die Installation des sogenannten MP3-Downloaders, der notwendig ist, um mehrere Titel gleichzeitig oder ganze Alben zu ordern. Die Installation verläuft völlig unproblematisch. Das kleine Programm legt die MP3-Downloads automatisch in einem eigens eingerichteten Verzeichnis „Amazon MP3″ ab. Wer es besonders bequem mag, kann sich die sogenannte 1-Click-Option einrichten – damit läuft eine Bestellung nicht mehr über den Warenkorb, sondern der Bestellvorgang ist durch das Anklicken des entsprechenden Buttons in der Trefferliste erledigt, die Bestellung tritt dann aber erst nach 30 Minuten in Kraft.

Mail-Formular für Fragen zum Musik-Download fehlerhaft

Zwar weist die Amazon-Seite für MP3-Downloads mit die längsten Ladezeiten unter den Teilnehmern auf, was sich aber nur beim technischen Messen wirklich bemerkbar macht. Ansonsten ist der Musik-Download-Shop von Amazon sehr durchdacht und kundenfreundlich angelegt. Zu einem Ärgernis gestaltete sich der Versuch, über das Kontaktformular eine Mail an Amazon abzusetzen. Der Versuch, die Anfrage abzuschicken, scheitert. Es kommt die Rückmeldung „Bitte geben Sie Ihren Namen ein“ – dabei enthält das Mailformular gar kein entsprechendes Feld. Auch im Impressum findet sich keine andere Mail-Adresse – das heißt, der Anbieter kann nur telefonisch kontaktiert werden. Hier macht Amazon aber wieder Boden wett, da das Online-Kaufhaus wie übrigens auch Napster eine kostenlose Hotline-Nummer anbietet – die anderen Test-Teilnehmer verlangen 14 Cent pro Minute. Auch bietet Amazon einen Anrufservice – man gibt online die eigene Telefonnummer an und wird zurückgerufen.

Für MP3-Downloads gilt das Widerrufsrecht nicht

Das Impressum ist wie auf der iTunes-Seite, dem anderen Angebot eines ausländischen internationalen Konzerns im Test, für Kunden hierzulande ebenso ausführlich wie unübersichtlich. Es drängt sich der Eindruck auf, als gehe es dem Shop nur darum, sich gegen jede Eventualität rechtlich abzusichern, und weniger um Transparenz für den Besucher der Seite. Trotz des Augenmerks auf rechtliche Fragen wirken die Allgemeinen Geschäftsbedingungen beim Thema Widerrufsrecht etwas unklar, da dieses auch nach Auskunft der Hotline, für den abgeschlossenen Musik-Download nicht gilt.

Ein Pfund, mit dem Amazon auch bei den MP3-Downloads wuchern kann, sind die Kundenrezensionen, die dem Kunden die Auswahl erleichtern. Allerdings darf der Nutzer bei einer Datenbank mit Millionen von Einträgen hier nicht zuviel erwarten – meistens steht bei den Titeln „Noch keine Kundenrezensionen vorhanden“.

Slimtunes – ein Service ergänzt den Musik-Download

Mit dem zusätzlichen Serviceangebot Slimtunes macht Amazon weitere Punkte: Unter diesem Begriff bietet Amazon an, CDs, Kassetten, Schallplatten, Filmrollen und Videokassetten auf DVD oder Festplatte zu archivieren. Nicht ganz billig, dieser Service, aber doch eine originelle und zeitgemäße Idee.
Mit seinem runden Angebot zum Musik-Download nimmt Amazon den zweiten Platz im Test ein – und wenn die Online-Händler noch ihr E-Mail-Formular in den Griff kriegen, steht nichts mehr im Wege, um wieder auf der Pole Position ins Rennen um Musik-Download-Kunden zu gehen.

Zum Vergleichstest

  amazon Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 1,4  
  Internetauftritt 1,3  
  Service 2,5  
  Preise 1,1