Gruene.de im TestGrüne Seiten mit Web 2.0 Charakter |
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Egal wie die Bundestagswahl am 22. September ausgeht, das Siegertreppchen in unserem Parteien-Test dürfen die Grünen besteigen! Mit einer überzeugenden und professionellen Internetpräsenz bieten sie eine rundum gelungene Präsentationsplattform – von informativer Aufbereitung der Wahlziele, Mitmach-Aktionen und schnellem Service ist alles dabei. |
Webauftritt der Partei
Das hat uns gefallen:
Die Website von den Grünen lässt auf den ersten Blick erkennen, dass ein durchdachtes Konzept dahinter steckt. Die Navigation ist intelligent aufgebaut, die Farbe Grün dominiert alle Buttons, sogar der Twitter-Vogel wurde in die Farbe getaucht, deren Name dem Credo der Partei gleichkommt. Die sozialen Netzwerke werden genutzt, um die User einzubinden. Auf Kommentare der User wird sogar eingegangen und geantwortet, ein Service, der fast nur bei den Grünen aufzufinden war. Der Wahlslogan „Und Du?“ wird in den Netzwerken vielfach eingesetzt, um die Nutzer direkt anzusprechen und zur Diskussion herauszufordern. Die Mitmach-Aktionen sind vielfältig, per Mail kann man über Möglichkeiten des Einmischens wie Demos, Petitionen oder Ähnlichem auf dem neuesten Stand gehalten werden.
Der User kann sich einen schnellen Überblick der wichtigsten Wahlziele in Form von zweiminütigen Präsentationen verschaffen, die interaktive Elemente beinhalten, grafisch ansprechend und für die mobile Nutzung aufbereitet sind. Der potenzielle Wähler kann sich außerdem ausführlich, teilweise extra in „leichter Sprache“ formuliert über das Wahlprogramm, die Spitzenkandidaten und die Philosophie der Partei informieren und Kommentare hinterlassen.
Das fehlte uns:
Auf der Landingpage, die man unter gruene.de findet, sind direkt die aufklärenden, zweiminütigen Präsentationen platziert, nur über einen kleinen Button gelangt man zur Startseite. Findet man sich auf der Landingpage nicht sofort zurecht, kann das zu Verwirrung führen, wie man zur herkömmlichen Navigation gelangt. Eine eindeutigere Trennung der Startseite und des interaktiven Tools wäre hilfreich.
Service der Partei
Das hat uns gefallen:
Die Kontaktmöglichkeiten über Telefon und E-Mail sind auf der Seite schnell entdeckt, das Kontaktformular ist etwas versteckt unter „Feedback“ wiederzufinden. Unsere Fragen per Kontaktformular wurden innerhalb von 20 Stunden ausführlich und zufriedenstellend beantwortet. Als einzige Partei geben die Grünen die Geschäftszeiten an, sodass die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Anrufs steigt.
Das fehlte uns:
Beim zweiten Versuch haben wir unter der angegebenen Telefonnummer jemanden am Apparat gehabt. Leider war man nicht befugt, uns telefonisch Antworten auf unsere Fragen zu geben und somit wurde auf den E-Mail Kontakt verwiesen. Wer kein Internet hat oder einfach den persönlicheren Austausch vorzieht, hat hier schlechte Karten. Selbst einen Grünen-Chat haben wir nicht gefunden. Dabei würde man sich hier doch auch mal gerne mit der Partei live austauschen können!
Website und Social Media Spitzenkandidat
Die Grünen gehen 2013 mit zwei Spitzenkandidaten in den Wahlkampf: mit Katrin Göring-Eckardt und Jürgen Trittin. Aufgrund der Vergleichbarkeit und der Tatsache, dass andere Parteien nur einen Spitzenkandidaten stellen, muss hier der Fokus auf einen der beiden gesetzt werden. Entschieden haben wir uns für Jürgen Trittin, der mehr Google-Hits erreicht und länger Mitglied der Partei ist.
Das hat uns gefallen:
Der Webauftritt von Spitzenkandidat Jürgen Trittin kann die wichtigsten Kriterien durchaus erfüllen. Videos, Reden, Infos zur Person und reichliche Verknüpfungen zu Social Media sind vorhanden. Die Facebook- und Twitter-Accounts sind hochaktuell und werden täglich mit neuen Beiträgen zum Wahlkampf gefüttert. Auf unsere Fragen per Mail wurde sehr schnell innerhalb von sechs Stunden reagiert.
Das fehlte uns:
Man kann darüber streiten, wie viel Persönliches ein Spitzenkandidat auf seiner Homepage und in sozialen Netzwerken über sich verraten soll oder darf. Bei einer Partei wie die Grünen, die auf die persönliche Ansprache setzt und eher einen lockeren Umgang an den Tag legt, könnte ein persönlicher Touch an der einen oder anderen Stelle in Form von Kommentaren oder Bildern nicht schaden. Die Antwort auf unsere Anfrage wurde von einer Mitarbeiterin statt von Trittin selbst versendet, obwohl die Mailadresse seinen Namen beinhaltet und somit einen anderen Eindruck vermittelt. Statt auf unsere Fragen direkt zu antworten, wurde größtenteils nur auf das Wahlprogramm verwiesen.
Die Prüfkategorien
Zu beachten ist, dass hier lediglich eine Auswahl an Prüfkategorien in Textform online gestellt wird, als eine Art Zusammenfassung mit den wichtigsten Eindrücken, die für den User als erste Orientierung dienen soll. Die Benotung des Tests basiert auf einem umfassenden Testkatalog und einer einheitlichen Bewertungstabelle.
Fazit:
Der Webauftritt der Grünen lässt kaum Wünsche offen: Die moderne Aufmachung, kontinuierliche Nutzung von Social Media und Einbeziehung von Usern ergeben einen wohlverdienten ersten Platz. Der Service ist leicht zu finden, Antworten landen recht zügig im E-Mail-Posteingang und bieten Aufklärung – nur per Telefon kommt man leider nicht weit. Eine eindeutige Markierung auf der Landingpage, die den User zur Startseite navigiert, wäre wünschenswert. Die Website des Spitzenkandidaten hätte gern etwas lebendiger gestaltet sein können, vermittelt alles in allem aber einen Eindruck zu den politischen Einstellungen – und das ist schließlich das Entscheidende.
Testnote für gruene.de: 2,4 (gut)
Gruene.de Testbericht | |||
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Gesamtnote | 2,4 | ||
Spitzenkandidat | 2,5 | ||
Website Partei | 1,0 | ||
Service Partei | 3,4 | ||