wetter.de im Test

Wettervorhersage zu ungenau

 
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Der Internetauftritt von wetter.de ist zwar nicht gerade trendy, liefert aber differenzierte Informationen für jeden Nutzer. Die Wettervorhersage ist leider nicht sehr genau, die Präsentation mit animierten Icons zwar schick, aber manchmal zu detailarm. Punkten kann der Anbieter vor allem beim Wetterbericht und bei Tools wie Regenradar, Wetter-Cockpit und dem Wetter-Alarm. Trotzdem hinterlässt die Seite nur einen „befriedigenden“ Eindruck.

 
 

Wer die Wettervorhersage von wetter.de das erste Mal besucht, sieht auf den ersten Blick, ob Schirm, Schal oder Bikini angesagt sind. Der Wetterbericht von RTL begrüßt seine Besucher mit einer fast bildschirmfüllenden Wetterkarte von Deutschland. Ein Klick auf die Karte führt zur grafischen Auswahl der Wetterdaten an jedem beliebigen Ort Deutschlands.

Von der Wettervorhersage ins Werbe-Nirwana

Beinahe zumindest, denn der unbedarfte Klick auf die nächste Kartengrafik führt, dank geschickt über der Karte eingeblendetem Werbeoverlay von der Wettervorhersage erst mal ins Wetter-Nirwana und auf die Seite irgendeines Werbekunden. Das ist ärgerlich. Die Kröte muss aber jeder schlucken, der sich bei den Wetterfröschen von RTLs wetter.de informieren will. Rechts und unterhalb der Deutschlandkarte wimmelt es von Bannerwerbung, Google Ads und klassischen Werbeanzeigen. Dass sich der Nutzer auf der Suche nach der Wettervorhersage hier auch mehr als einmal verklickt, ist offenbar einkalkuliert: Viele der Werbeanzeigen sehen den Links zu den redaktionellen Beiträgen frappierend ähnlich. Besser man erspart sich den Weg über die Karte und nutzt das breite Suchfeld im oberen Seitenbereich, um sich direkt das Wetter an seinem Wohnort oder Reiseziel anzeigen zu lassen.

Wetter online ganz in blau: Das Design, das aus der Kälte kam

Wetter.de wirkt mit seinem etwas angestaubten Rechteck-Design etwas klobig und altbacken. Blau ist die vorherrschende Farbe und gibt der Wettervorhersage eine recht kühle Anmutung. Ansonsten gilt: Form follows function – die schiere Funktionalität kommt vor ansprechendem Webdesign. Aber immerhin: Wenn man sich nicht vom üppigen – und in der Navigationsleiste manchmal auch redundanten – Informationsangebot verwirren lässt, kommt man schnell ans Ziel. Das klappt dank speziellem Mobilangebot auch vom Handy aus.

Wettervorhersage mit animierten Icons, aber wenig Details

Standardmäßig landet der Nutzer auf einer Drei-Tages-Wettervorhersage, die jeweils per animierten Icons die Wetterverhältnisse am Morgen, Mittag und Abend präsentiert. Sonne, Regen, Wolken, Schnee: Die Wettertendenz springt ins Auge. Allzu ausführliche Detailinfos für die Wettervorhersage findet man allerdings nicht. Abgesehen von der Temperatur, der Windgeschwindigkeit und -richtung, bietet die kompakte Wettervorhersage noch Daten zur gefühlten Temperatur, Sonnenaufgang- und Untergang, Niederschlagswahrscheinlichkeit und -menge sowie Luftfeuchtigkeit. Ob man einen Schirm für den Weg zur Arbeit oder doch eher für den Spaziergang nach Feierabend braucht, ob die Grillparty in bequemen Shorts oder doch besser in Gummistiefeln erfolgen sollte, erfährt man leider nicht. Die Wettervorhersage für sechs Tage wirkt schön kompakt, die Informationsfülle leider auch. Wer mehr Infos will, muss den Premiumservice buchen, der sowohl mit einer kurzfristigen (Prognosen im Dreistundentakt) als auch langfristigen (14-Tage-Vorschau) Wettervorhersage aufwarten kann.

Guter Wetterbericht für Deutschland, Europa und den Rest der Welt

Die breite Navigationsleiste am oberen Bildschirmrand ist üppig bestückt. Hier lässt sich die Wettervorhersage für Deutschland, Europa und die Welt in etlichen Untermenüs differenziert auswählen. Wer gerne in einem zusammenhängenden, redaktionellen Text nachlesen will, wie das Wetter wird, sollte sich unbedingt die Kategorien Wetterbericht und Wettertrend näher ansehen. Hier erfährt man eine Menge über die Einflüsse und Entwicklungen der aktuellen Wetterlage – noch dazu launig und mit flotter Feder geschrieben. Das Informationsplus: Klimadossiers ergänzen den Wetterbericht mit Fakten über die globale Erwärmung, den Anstieg des Meeresspiegels und das Schmelzen der Polkappen.

Viele Tools und Gadgets: Desktop-App, SMS-Wetterbericht und Wetter-Reporter

Differenzierten Infos zum Skiwetter, Wochenendwetter und Biowetter mit Pollenflugkalender widmet wetter.de ebenso eine eigene Seite wie dem Regenradar und aktuellen Unwetterwarnungen. Gut: Der Wetter-Alarm zeigt auf einer Überblickskarte, wo mit Sturm oder sintflutartigen Regenfällen zu rechnen ist. Videos, ein Alpen-Straßenbericht, das aktuelle Strandwetter in ganz Europa und die Sonnensuche („Wo auf der Welt ist es gerade besonders warm?“) lassen keine Wünsche offen, wenn man sich zum Beispiel über das Wetter am Urlaubsort informieren will. Unter „Tools“ finden sich eine Wetterzentrale zum Download auf den Desktop, ein kostenpflichtiger SMS-Service, ein Homepage-Tool, um wetter.de in die eigene Website zu integrieren und der sogenannte Wetter-Reporter. Dahinter verbirgt sich eine öffentliche Bildergalerie, die per Upload, MMS oder E-Mail mit Wetterbildern der Nutzer bestückt werden kann.

No Comment: Wettervorhersage mit begrenzten Kontaktmöglichkeiten

Wer Fragen an die Wetterfrösche von wetter.de hat, muss detektivischen Spürsinn besitzen und sich in Geduld üben. Eine Hotline gibt es nicht und eine E-Mail-Adresse findet man nur, wenn man sich durch die kurze FAQ-Rubrik arbeitet, die sich hinter dem Link „Hilfe“ verbirgt. Die einzige, von wetter.de vorgesehene Kontaktmöglichkeit ist ein Webformular, das irritierenderweise das Betriebssystem, den Browsertyp und die verwendete Flashversion (!) des Nutzers abfragt. Bestätigungsmails bekamen wir bei unserem Test nicht, auch die Antworten auf unsere Nachfragen blieb wetter.de schuldig. Kontakt- und Informationsmöglichkeiten sind rar. Zwar gibt es einen Newsletter, der wird jedoch nirgends aktiv beworben, sondern kann lediglich bei der Registrierung oder beim Buchen des Premiumzugangs mitbestellt werden. Fazit: Was man auf den Seiten selbst nicht herausfindet, wird man auch auf anderem Weg schwerlich in Erfahrung bringen.

Premium-Nutzer bekommen noch mehr Wetter online

Wer keine Werbung sehen will, muss zahlen. Wer sich einen Premiumzugang für wetter.de bestellt, wird weitestgehend von der nervigen Werbung auf der Site verschont. Aber natürlich gibt´s noch ein paar Extras obendrauf. Beispielsweise verlängert sich der Prognosezeitraum der Wettervorhersage auf 14 Tage, es gibt 3-Stunden-Wettervorhersagen für Deutschland, Österreich und die Schweiz und 6-Stunden-Wettervorhersagen für Europa. Der schon in der kostenlosen Version sehr gute Regenradar wird beim Premiumzugang durch eine 2-Stunden-Vorhersage für Schnee und Regen ergänzt. Außerdem gibt es Strömungsfilme, Wolkenvorhersagen und Satellitenfilme.

Drei Bezahlmodelle für den Premium-Wetterbericht

Die Anmeldung zum Premiumzugang erfolgt in drei Schritten. Drei Bezahlmodelle sind möglich: Der Tageszugang kostet 1,99 Euro, der Monatstarif 6,99 Euro und das Jahresabo 39,99 Euro. Bezahlt wird entweder über T-Pay z. B. über die Telefonrechnung oder über den Zahlungsanbieter Click & Buy. Alternativen sind nur für den vergleichsweise teuren Tageszugang möglich: Den kann man auch per kostenpflichtiger SMS, Paypal oder mit Prepaid Cash Tickets bezahlen. Leider erhält man die Zahlungsinfos erst, nachdem man bereits seine persönlichen Daten in ein Formular eingegeben hat. Eine vorherige Information würde skeptischen Zeitgenossen, die sich nicht erst bei einem externen Zahlungsanbieter registrieren wollen oder generell lieber per Kreditkarte zahlen, eine Menge Tipparbeit erspart. Monats- und Jahreszugang verlängern sich automatisch. Eine Kündigung ist überdies nicht bei wetter.de, sondern nur über die Website des gewählten Zahlungsanbieters möglich.

Die Wettervorhersage hinterlässt im Test einen zwiespältigen Eindruck

Mit der Qualität der Vorhersage steht und fällt die Leistung eines Wetterportals. Wetter.de verwendet Wetterdaten der MeteoGroup, dem nach eigenen Angaben „führenden, privaten Anbieter von Wetterinformationen in Europa“. Die im Test ermittelten Wettervorhersagen lieferten ein zwiespältiges Ergebnis. Getestet.de überprüfte, ob und in welchem Umfang die Wettervorhersagen für drei Tage Anfang Februar für Hamburg zutrafen. Hinsichtlich ihrer Temperaturprognosen lagen die Meteorologen goldrichtig: Die Wettervorhersage war in diesem Fall perfekt und wich um kein Grad von den tatsächlichen Temperaturen ab. Anders sah es bei der Niederschlagsvorhersage aus. Wer sich auf wetter.de verlassen und sich auf einen schneefreien Tag eingestellt hatte, wurde böse überrascht. Etliche Zentimeter Neuschnee und anhaltendes Schneetreiben über sechs Stunden entsprachen nicht der Niederschlagsprognose von 0 l/m² und einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 6 %. Da lagen die Wetterfrösche gründlich daneben.

Fazit: wetter.de bietet umfangreiche Daten über Klima und Wetter. Der Internetauftritt ist zwar nicht gerade trendy, liefert aber differenzierte Informationen für jeden Nutzer. Die Wettervorhersage ist leider nicht sehr genau, die Präsentation zwar schick, aber manchmal zu detailarm. Wen die Werbung auf der Site nervt, kann sich einen Premiumzugang bestellen, der sich vor allem für Dauernutzer wirklich lohnt. Vor allem Tools wie Regenradar, Wetter-Cockpit und der Wetter-Alarm wissen zu gefallen. Trotzdem hinterlässt die Seite nur einen „befriedigenden“ Eindruck.

Zum Vergleichstest

  wetter.de Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 3,4   2,5 von 5 Sternen
 
  Internetauftritt 2,7   3 von 5 Sternen  
  Service 4,6   0,5 Sterne  
  Preis 2,3   3,5 Sterne