Jimdo.de im Test

Kostenlose Homepage mit Profi-Qualitäten

 
  Jimdo.de ist Testsieger im Vergleichstest

Der Homepage-Baukasten von Jimdo ist reichhaltig ausgestattet und trotzdem einfach zu bedienen – eine Gratwanderung, die dem Testsieger am besten gelingt. Der Nutzer arbeitet hier direkt auf der zu gestaltenden Internet-Seite, ohne zwischen Arbeitsbereich und Vorschau hin- und herschalten zu müssen. So setzt der Anbieter Maßstäbe bei der Nutzerfreundlichkeit. Größter Schwachpunkt: Das Portal weist die längste Ladezeit im Teilnehmerfeld auf.
 
Bericht: hjh

Der Anbieter Jimdo offeriert den Besuchern seines Portals zunächst einmal ein Brett vor dem Kopf. Grafische Lösungen sind ja immer Geschmackssache, aber das braune Holzpaneel auf der Startseite ruft eher diese Assoziation hervor als den Impuls, dieses Angebot anzunehmen. Dabei hat Testsieger Jimdo einiges zu bieten, und der Platz unter besagtem Brett ist auch mit Beispielen aus dem Leistungsangebot gekachelt. Unter dem Menüpunkt „Preise“ auf der Startseite informiert Jimdo umfassend über die verschiedenen Angebote – zum einen die kostenlose Homepage, daneben kostenpflichtige Varianten für fünf und 15 Euro. Leider gibt es erst nach der Anmeldung eine Übersicht über die Layoutvorlagen, vorher muss sich der Interessent mit Beispielen begnügen.

Die kostenlose Homepage ist direkt nach der Anmeldung online

Die Domain ist nach der Anmeldung sofort mit einem voreingestellten Design online. Bereits angelegt sind dort die Menüpunkte „Startseite“, „Über mich“, „Leistungen“, „Galerie“, „Link-Tipps“, „Gästebuch“ und „Kontakt“. Nach dem Einloggen in den Arbeitsbereich erscheint dieselbe Seite, aber nun flankiert von einem Menü mit Symbolen, die beim Berühren mit dem Mauszeiger ihr Geheimnis preisgeben: Hier kann der Nutzer die Menüpunkte Layouts, Style, Blog, Freunde, Nachrichten, Einstellungen, Statistiken, Hilfe und Upgrades aufrufen. Bei der Auswahl des Layouts öffnet sich ein Fenster, das leider etwas klein geraten ist, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass hier immerhin rund 100 Vorlagen auf den angehenden Webpublisher warten.

Für die kostenlose Homepage stehen rund 100 Designvorlagen zur Wahl

Trotzdem kann Jimdo mit der Aufbereitung dieses Arbeitsbereichs satte Pluspunkte einfahren. Denn die Vorlagen sind nicht nur sehr ästhetisch gestaltet, sondern präsentieren verschiedene Aufteilungen der Seite, der Anordnung von Textspalten sowie der Gestaltung von Menüs, und zwar ohne die Grundfarben zu wechseln. Die Anmutung bleibt also, der Nutzer kann sich zunächst auf die Struktur der Seite konzentrieren, was bei der Auswahl recht hilfreich ist – im nächsten Schritt geht es dann erst um die Farben. Der angehende Internet-Publisher kann sich also in jedem Schritt auf einen Aspekt der Gestaltung konzentrieren und wird nicht durch völlig durcheinandergewürftelte Seitenstrukturen, Farbdesigns und Illustrationen abgelenkt.

Positiv fällt auch auf, dass über diese 63 Layouts und 35 etwas ausgefalleneren Spezial-Vorlagen hinaus auch die Anlage eines eigenen Layouts möglich ist, aufrufbar durch die gleichnamige Registerkarte. Beim Anklicken dieses Links öffnet sich die HTML-Datei mit der Struktur der Seite, aber auch die dazugehörige CSS-Datei lässt sich problemlos öffnen, ebenso die gespeicherten Dateien und Bilder.

Der Kunde werkelt bei Jimdo quasi direkt in der Vorschau, wo er jedes Element anklicken und bearbeiten kann. Die Nutzerfreundlichkeit ist in dieser Hinsicht kaum zu überbieten. Wer mal hinter die Kulissen schauen will, kann die komplette Seite auch mit ihrem Quellcodes nicht nur darstellen, was per Browser ja mit jeder Internetseite geht, sondern auch bearbeiten. Die kostenlose Homepage von Jimdo bietet auch die Möglichkeit, über eine Layout-Schnittstelle ein komplett eigenes Design einzurichten. Dafür muss der Nutzer den Code (HTML und CSS) in die entsprechenden Bereiche der Layout-Schnittstelle einfügen und die zugehörigen Bilder hochladen.

Kostenlose Homepage erlaubt das Arbeiten direkt in der Vorschau

Die Homepage-Baukasten-Anbieter haben es ja nicht leicht. Zum einen sollen sie dem Kunden ein möglichst flexibles, aber doch einfaches und auch für den Laien handhabbares Werkzeug zur Verfügung stellen, auf der anderen Seite soll die kostenlose Homepage möglichst viel können, was einen entsprechenden Programmierungsaufwand erfordert, von dem der Nutzer möglichst unbehelligt bleiben soll. Der Hamburger Anbieter löst das Dilemma, indem er einfach beide Möglichkeiten offen hält. Seine Kunden können die vorgefertigten Layouts übernehmen und im Baukastensystem anpassen; genauso gut ist es aber möglich, direkt im Code zu arbeiten und die Auswirkungen in der Vorschaufunktion zu betrachten, was sowohl die Fehlersuche wie auch den weiteren Ausbau der Seite erleichtert. Jimdo hat die Vorlage zudem in einem besonders klaren und nachvollziehbaren Code programmiert, sowohl was HTML für die Inhalte als auch was CSS für das Design anbelangt.

Viele Einstellmöglichkeiten für die kostenlose Homepage

Mit dem Menüpunkt „Style“ lässt sich eine ganze Palette mit weiteren Möglichkeiten der Gestaltung öffnen, die von den Schriftformaten über Farbvorschläge und selbstgemischte Farben bis zur Wahl des Hintergrunds geht. Dieses Tool ist ebenfalls sehr handhabbar für Laien aufbereitet. Es lassen sich ganz detailliert Maße für Überschriften oder Schriftarten angeben und Änderungen sofort in der Spalte neben der Auswahlbox betrachten.

Unter dem Button „Freunde“ kann der Nutzer Verknüpfungen zu anderen Jimdo-Usern einrichten und über die Funktion „Nachrichten“ mit diesen in Kontakt treten. Das Menü „Einstellungen“ hält die Möglichkeit eines eigenen Newsletters parat, auch lassen sich hier Einstellungen für Suchmaschinen wie etwa Seitentitel und Seitenbeschreibung vornehmen, allerdings nur für die Website insgesamt. Die von Suchmaschinen auslesbaren Meta-Tags für einzelne Verzeichniseiten können bei den kostenpflichtigen Varianten angegeben werden. Auch einen eigenen FTP-Zugang, mit dem sich die Dateien direkt im Serververzeichnis verwalten lassen, gibt es in der kostenlosen Variante nicht.

Auch Jimdo schaltet Werbung auf die kostenlose Homepage

Eine statistische Auswertung wird in der kostenlosen Version nicht angeboten, aber Jimdo weist seine Nutzer darauf hin, dass Google Analytics direkt in die Jimdo Seite eingebunden werden kann. Da der HTML-Code direkt erreichbar ist, dürfte dies auch für Laien im Prinzip kein Problem sein. Allerdings sollte dann auch im Impressum des Website-Betreibers ein entsprechender Datenschutz-Hinweis erscheinen.

Auf den Hilfe-Seiten findet der Nutzer eine Übersicht mit den wichtigsten Angaben, wer allerdings detaillierte Fragen hat, muss dafür auf die Stichwortsuche zurückgreifen, die jedoch ebenso umfangreiche wie unübersichtliche Ergebnislisten auswirft. Dies ließe sich besser lösen. Ein Wartungsmodus fehlt leider, auch über die Suche in der Hilfe lässt sich hierzu nichts finden.

Auch bei Jimdo ziert die unvermeidliche Werbung die kostenloste Homepage. Allerdings erfolgte dies zumindest auf der zu Testzwecken erstellten Dummy-Seite in vergleichsweise dezenter Form – aufdringliches Geblinke, das zum unverzüglichen Upgrade nötigt, war hier nicht zu sehen.

Fazit: Die kostenlose Homepage von Jimdo ist für absolute Anfänger genauso empfehlenswert wie für Fortgeschrittene, die direkt im Code arbeiten wollen. Bei Jimdo schreibt man sozusagen direkt auf der Seite, auch verwalten lassen sich die Seiten über einen Button im Menü für die Bearbeitung der Seitenstruktur. Der Baukasten von Jimdo lässt sich sehr intuitiv bedienen. Für die Nutzerfreundlichkeit gibt es eine Eins mit Sternchen. Zu vermissen sind nur wenige Kleinigkeiten, so fehlt ein eigener Besucherzähler, ein Wartungmodus wäre erfreulich, auch die Hilfe-Seiten könnten übersichtlicher organisiert sein. Zu monieren ist auch, dass die Jimdo-Startseite die längste Ladezeit unter den Testkandidaten aufwies. Auch ein Ladezeit-Check der erstellten Testseite ergab ein „mangelhaft“ des eingesetzten Test-Tools. Insgesamt aber überzeugte die kostenlose Homepage von Jimdo im Test am meisten.

Zum Vergleichstest

  Jimdo.de – Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 1,2  
  Internetauftritt 1,1    
  Usability 1,4    
  Leistung 1,2    
  Service 1,2