wetter.info im Test

Kachelmanns Wettervorhersage im Netz

 
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Das Wetter-Portal von Jörg Kachelmann und T-Online überzeugt gleich auf den ersten Blick mit einem besonders ansprechenden Design. Auf der Startseite ist der eigene Standort einstellbar, knapp 100 Städte in Deutschland gibt es zur Auswahl. Neben der Wettervorhersage bietet das Portal eine Fülle von Informationen. Grafiken und Bannerwerbung bremsen die Ladezeiten etwas, aber wer sich über das Wetter online informieren will, ist hier gut bedient.
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Bei Jörg Kachelmanns Wetterbericht im Internet fällt zunächst einmal das besonders ansprechende Design auf. Auch im Hinblick auf die einzelnen Informationsangebote und die Art ihrer Aufbereitung bietet das Portal, was der Stand der Technik zur Zeit hergibt – erleichtert sicherlich durch den Umstand, dass die Plattform wetter.info von T-Online betrieben wird und zudem bei der Suche nach Sponsoren und Werbepartnern nicht ganz erfolglos ist, wie die manchmal etwas arg blinkenden Banner zeigen. Diese verlängern im Verbund mit den informativen Flash-Animationen des Portals die Ladezeiten, aber gemessen an der gebotenen Qualität bleibt alles im akzeptablen Rahmen.

So macht Wetter online dem Blick aus dem Fenster Konkurrenz

Auf der Startseite ist der eigene Standort einstellbar, knapp 100 Städte in Deutschland stehen zur Wahl. Nach der Angabe des Ortes ziert ein schickes Panoramafoto den Seitenkopf, das die lokalen Wetterdaten wie Temperatur und Niederschlag enthält. Wer in der Liste nicht fündig wird, kann eine Stadt vorschlagen und gleich ein passendes Foto hochladen, das die Redaktion dann nach Prüfung zu übernehmen verspricht. Wenn dann wie während des Tests vor dem Fenster Schneeflocken herabschweben und es auf dem Bildschirm ebenfalls vor einer Panoramaaufnahme der Heimatstadt romantisch rieselt, ist das recht beeindruckend – eine gelungene Form der Individualisierung.

Wetterbericht mit Daten von 14.000 Stationen

Einzeln aufrufbar ist die Wettervorhersage nach Bundesländern sowie größeren Städten über das Menü, kleinere Städte sind über die Suchfunktion zu finden. Automatisch wird mit dem Ergebnis die Entfernung zur nächsten Messtation mit angegeben. Die Redaktion wirbt damit, dass sie für ihre Daten weltweit rund 14.000 Wetter-Stationen anzapft und damit auf mehr Quellen zurückgreife als jeder andere Online-Wetterdienst. Es bleiben (fast) keine Wünsche offen, wenn man einmal von sehr speziellen Anforderungen absieht, wie sie etwa Segler oder Flieger haben, die aber sowieso ihre eigenen, spezialisierten Informationsquellen für erforderliche Wetter-Prognosen nutzen. Für den gelegentlichen Blick durchs virtuelle Fenster oder die Wochenendplanung ist der angebotene Wetterbericht völlig ausreichend, die Standards wie Niederschlagsradar bzw. Regenradar, „klassische“ Wettervorhersage bis zu neun Tagen sowie ein 15-Tages-Trend sind enthalten.

Detaillierte Wettervorhersage zu vielen Einzelaspekten

Einzelne Navigationspunkte handeln Details in übersichtlichen Grafiken ab. Im Untermenü „Umweltwetter“ gibt es Daten zu Pollenflug, Feinstaub, Kohlenmonoxid, Luftqualität, Ozon, Schwefeldioxid, UV-Index, der Bereich „Profiwetter“ informiert über Bewölkung, Temparatur, Flugwetter, Luftdruck, Niederschlag, Sonnenscheindauer und Wind. Außerdem bietet die Website unterhaltsame Wetter-„Hitlisten“ für Deutschland und die Schweiz. Da erfährt man dann etwa, dass in Funtensee-Wolfgang Gröbl (wo immer das liegen mag) die kälteste Temperatur der vorangegangenen Nacht gemessen wurde.

Beim Menüpunkt „Unwetterwarnungen“ springt in einem neuen Fenster die Seite der Meteomedia-Unwetterzentrale auf, für Usability-Puristen nicht ganz konsequent, aber verschmerzbar. Ansonsten ist die Orientierung auf dem reichhaltig mit Unterseiten bestückten Portal gut gelöst.

Die Freizeittipps mögen für den einen oder anderen der Natur besonders entwöhnten Schreibtischtäter hilfreich sein, ansonsten tragen sie fallweise eher dazu bei, der Seite eine heitere Note abzugewinnen. Beim Aufruf der Menüpunkte „Grillwetter“ oder „Cabrio-Wetter“ erscheint eine Grafik, die Deutschland mit roten Ampeln übersät zeigt, flankiert von dem Rat: „Bei Temperaturen unter 18 Grad, Regen oder auch böigem Wind macht Grillen/Cabrio-Fahren keinen Spaß!“ Korrekt, daher kein Abzug.

Wetter online mit journalistischem und fachlichem Anspruch

Meteomedia-Chef und ARD-Wetter-Moderator Jörg Kachelmann war einer der ersten Moderatoren mit dem Anspruch, „meteorologische und journalistische Kompetenz zu einer mediengerechten Präsentation von Wetterinformationen“ (so die Eigenwerbung auf www.kachelmannwetter.de) zu verbinden. Dieser Vorgabe will auch wetter.info sichtlich gerecht werden. So punktet die Seite nicht nur mit einer – besonders im Vergleich zu anderen Wetterportalen – gelungenen grafischen Gestaltung, einer Fülle von Serviceinformationen und Nutzerfreundlichkeit, sondern auch mit Hintergründen zum Wetter. Es gibt beispielsweise ausführliche Informationen zum Thema Klimawandel, wo sich das Small-Talk- und Service-Thema Wetter ins Politische wendet. Dort findet sich ein aktueller Beitrag über wissenschaftliche Schlamperei beim Weltklimarat neben Hinweisen auf neue Studien.

Die Plattform bietet auch kurze Videos zu verschiedenen Themen an. Neben einer aktuellen, dreiminütigen Wettervorhersage gibt es Kurzfilme zu interessanten Einzelfragen zu sehen, etwa zur europäische Großwetterlage oder zum Wochenend-Wetter.

Wetterbericht als neue App

Kostenpflichtige Zusatz-Services bietet das Portal nicht an, es finanziert sich ausschließlich aus Werbung und Sponsoring. Optisch rückt die Werbung der Information daher recht dicht auf die Pelle, was aber im Rahmen des Akzeptablen bleibt. Jörg Kachelmann und Willy Weichmann (aus der hervorragenden Kindersendung „Willy will’s wissen“ auf KIKA) erklären beispielsweise in Videos Wetter und Klima. Da es in den Beiträgen aber ausschließlich um fachliche Information geht und auch das Logo des Finanziers deutlich erkennbar ist, lässt sich daran nicht herumkritteln – irgendjemand muss den ganzen Aufwand ja bezahlen.

Die Wettervorhersage auf die eigene Website holen

Das Portal bietet Infos über Twitter an, die auf neue Inhalte der Website aufmerksam machen, ebenso auch eine i-Phone-App, über die sich der Wetterbericht auf das Smartphone von Apple ziehen lässt. Für Besitzer von Smartphones gibt es ein eigenes Handy-Portal. Ein schickes Tool ist auch die sogenannte „Wetterbox“, mit der man sich den Wetterbericht auf seine eigene Website holen kann, sofern man eine betreibt.

Angesichts der durchweg kostenlosen Services ist auch die kurze Reaktionszeit auf eine Anfrage per Mail erfreulich, die abends über das ebenfalls sehr professionell aufgesetzte Kontaktformular abgesandt und bereits am nächsten Nachmittag zufriedenstellend beantwortet war. Die Testfrage lautete, auf welchen Daten genau die Animation des Niederschlagsradars beruht. Antwort: Es sind kurzfristige computergenerierte Vorhersagen auf der Basis von Ist-Daten. Das Radar bildet also nicht das tatsächliche Geschehen ab, sondern eine Abfolge von Vorhersagen – die allerdings in Zukunft durch Ist-Daten ersetzt werden sollen. Für die kurzfristige persönliche Prognose – nach dem Motto: soll ich besser den Schirm mitnehmen – ist das allerdings völlig ausreichend.

Nur minimale Abweichungen der Wettervorhersage vom tatsächlichen Wetter

Fazit: wetter.info spielt mischt bei den Portalen, die das zu erwartende Wetter online präsentieren, ganz vorne mit. Pluspunkte sind die gelungene Gestaltung und der journalistische Anspruch, der hinter dem Angebot steht, als kleiner Wermutstropfen sind die Ladezeiten zu sehen bzw. dass es zuweilen beim Aufrufen neuer Seiten wegen der Animationen etwas hakt. Wer etwas mehr über das Wetter wissen will als die voraussichtliche Temperatur am nächsten Tag, ist hier gut aufgehoben. Last, but not least: Ein Vergleich der Drei-Tages-Wettervorhersage mit dem tatsächlich eingetretenen Wetter ergab ebenfalls ein „sehr gut“ für die Website. Die maximalen Abweichungen vom tatsächlichen Wetter betrugen nur rund ein Grad, und auch bei der Niederschlagswahrscheinlichkeit traf die Prognose ins Schwarze.

Zum Vergleichstest

  wetter.info Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 1,6   4 Sterne
 
  Internetauftritt 1,8   4 Sterne  
  Service 2,5   3,5 Sterne  
  Preis 1,0   5-sterne