Veoh im Test

Lange Filme statt kurze Clips

 
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Veoh ist ein amerikanisches Portal, dass vor allem längere Reportagen und Filme anbietet, darunter auch deutsche Produktionen wie Derrick oder Tatort. Die Mehrzahl der Inhalte ist Englisch, wie auch in vielen Untermenüs englischsprachiger Text hinter deutschen Schlagworten lauert. Dafür kann unser fünfter Kandidat mit respektablen inneren Werten glänzen.
 

 

Getestet von CL

Alles ein bisschen anders

So richtig angekommen ist das Videoportal Veoh in Deutschland noch nicht – zumindest sprachlich. Das führt teilweise zu lustigen Wortkombinationen wie „Anmelden with Twitter“ oder „Anmelden now“. Sehr schön ist auch der Satz „Schreiben Sie mir eine Nachricht, wenn nötig“, der uns auf einer Support-Seite begegnete. Wer mit diesem multilingualen Sprachenmix klarkommt, kann auf Veoh durchaus auf seine Kosten kommen, denn das Portal bietet nicht unbedingt Alltägliches, und schon gar keine Hitparaden-Clips.

veoh-screenVerwirrung auf der Startseite

Die Startseite von Veoh ist schlicht und beschränkt sich auf das Notwendigste. Ein großes Suchfenster im Header macht deutlich, dass es hier um Videos geht. Etwas verwirrend allerdings ist ein zweites Suchfenster zentral auf der Startseite, welches jedoch keine Ergebnisse von Veoh liefert. Die Kategorisierungen auf der Seite sind gut, speziell die weiteren Untergliederungen sind sehr ausführlich. So wird in der Sektion Musik zwischen 15 Stilrichtungen unterschieden, bei Videos sind es sogar 24 Themengebiete. Da die Seite auf einem weißen Hintergrund steht, ergeben sich gute Kontraste, ansonsten wäre das Farbspiel zwischen dem dominierend Schwarz und dem Türkis vermutlich etwas schwer.

Profilerstellung via Generator

Wer sich bei Veoh anmeldet und es durch die die halb-englische Registrierung geschafft hat, muss dies via Link bestätigen. Dann sind alle Mailfunktionen freigeschaltet und es können eigene Videos hochgeladen werden. Die Seite hat einen generellen Family-Filter am Fuß der Seite, dort kann auch die Hauptsprache der Seite, Englisch, Französisch, Deutsch oder Japanisch eingestellt werden. Inzwischen wissen wir, Englisch ist immer dabei. Bei der Erstellung des eigenen Profils geht Veoh einen Schritt weiter als alle anderen Seiten: hier kann sich der User eine regelrechte Fantasie-Figur zusammenbasteln und zum Beispiel einstellen, ob die Figur tanzen oder klatschen soll.

Umfangreiche Download-Sektion

Wer Videos über die Seite hochladen will, kann alle gängigen Format auswählen. Das Limit liegt hier bei 1 GB. Größere Dateien sind ebenfalls möglich, hierfür jedoch ist dann der Veoh Video Uploader erforderlich, der kostenlos in der Download-Sektion zur Verfügung steht. Dort kann auch der Veoh-Webplayer installiert werden, mit dem das Abspielen von Spielfilmen, Webserien und anderen langen Filmen auf dem PC möglich ist. Auch Videos anderer Portale können bei Veoh eingestellt werden, hierzu muss nur die entsprechend URL eingetragen werden.  Eine Bestätigung via Mail erhält der User für den erfolgreichen Upload allerdings nicht, lediglich eine Mitteilung für den profileigenen Posteingang.

Umfangreiche Suchfunktion

Die Suche bei Veoh erfolgt am einfachsten via Schlagwort, Vorschläge werden bei der Eingabe nicht gemacht. Die Suche liefert zunächst alle Ergebnisse zu einem Begriff, durch diverse Filter kann die Auswahl nach Kriterien wie Stilrichtung, Videolänge oder auch Sprache verfeinert werden. Angeboten wird auch eine weiterführende Suche auf Youtube. Störende Werbung gibt es auf Veoh übrigens kaum. Lediglich ein Banner auf der Startseite und den Inhaltseiten tauchte bei unserem Test auf. Auch beim Abspielen der Clips blieben Werbebotschaften aus.

Falsche Links

Als einziger Anbieter kassierte Veoh Punktabzüge für falsche Verlinkungen. Die tauchten beim Anklicken der Hilfe-Funktionen unter „Support & Infos“ im Footer der Seite auf. So landeten wir bei „Häufig gestellte Fragen“ zunächst einmal bei ´“What is the history of Veoh“. Ein Klick auf „Hilfe“ wiederum führt zu einer „About Veoh“ Seite. Ob dies damit zusammenhängt, dass die Zukunft der Seite derzeit mehr als unsicher ist, ist schwer zu beurteilen. Denn Veoh musste nach mehreren Gerichtsverfahren, in denen es um Urheberrechte ging, im Februar diese Jahres Insolvenz anmelden. Die Seite hatte in der Spitze Besucherzahlen von bis zu 17 Millionen pro Monat.videoportale_veoh_a

Lange Filme, anspruchsvolle Inhalte

Dass Veoh trotz sprachlicher Mängel und falscher Verlinkungen in unserem Test mit einer glatten 3 abgeschnitten hat, liegt an dem ansonsten überzeugenden Seitenaufbau und der einfachen Handhabung der Seite. Klare Kategorein, sehr gute Suchfunktionen und ein recht umfangreicher Player mit drei Screengrößen und sogar einer extra Downloadfunktion für die Clips sorgten für eine gute Bewertung in der Kategorie Leistung. Freunde schneller, kleiner Clips werden hier allerdings nicht fündig. In der Mehrzahl sind längere Features zu sehen, daneben warten zahlreiche Serien und Web-TV-Kanäle im Archiv. Auch ein umfangreiches Forum gehört zum Angebot der Seite.

Kein Impressum – keine Telefonnummer

In Kontakt treten jedoch konnten wir mit Veoh trotz dieser ganzen Features nicht. Unsere Frage via Feedback-Button blieb ebenso unbeantwortet wie der Kontaktversuch über die Support-Seite. Zwar wissen wir, dass die Seite ihren Ursprung in Kalifornien hat, ein Impressum mit Pflichtangaben jedoch konnten wir trotz intensiver Suche nicht finden. Auch hierfür gab es Punktabzüge.

Zum Vergleichstest

  Veoh – Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 3,0  
  Internetauftritt 3,3   2-5  
  Leistung 2,5   3-5  
  Service 5,0   0-0