Spielaffe.de im Test

Masse statt Klasse: Kostenlose Flash-Spiele kiloweise

 
  Spielaffe.de erhält im Test die Note Ausreichend (3,5)

 

Mit über 3.000 Spielen erhält Spielaffe.de das Gelbe Trikot für das üppigste Angebot – und die Rote Laterne für die Qualität der Spiele und die Usability. Das Angebot richtet sich primär an Kinder. Warum sind dann aber viele Spiele in englischer oder gar japanischer Sprache? Dieser Test deckt noch ein paar weitere Ungereimtheiten der Plattform für kostenlose Onlinespiele auf.
 
Getestet von cma

Der Spielaffe ist ein bunter Geselle: Und so sieht auch seine Internetseite aus. Grellbunt, verspielt, ein bisschen beliebig und dabei unüberschaubar umfangreich. Nicht weniger als 3.000 Flashgames können über das Portal von Spielaffe.de abgerufen werden – mit einem monatlichen Zuwachs von rund 100 Spielen. Das nötigt schon einigen Respekt ab. Da stellt sich aber auch die Frage, ob diese überwältigende Masse von Spielen überhaupt von den Webseitenbetreibern ausprobiert und evaluiert werden. Immerhin versprechen sie besorgten Eltern in einem separaten Bereich der Online-Hilfe, dass sämtliche Spiele auf der Site kindgerecht seien. Tatsächlich richtet sich Spielaffe.de eher an eine junge Zielgruppe. Das bedeutet natürlich nicht, dass nicht auch Erwachsene ihren Spaß an den Spielen haben. Allerdings drängt sich schon ein wenig der Eindruck des lieblosen Spiele-Aggregators auf, bei dem alles ohne irgendeine Lenkung ins Portfolio aufgenommen wird, das irgendwie nach Spiel aussieht.

Werbelastiges Lollipop-Universum

Die Startseite präsentiert sich nicht nur bunt, sondern auch reichlich unübersichtlich. Hier wird vor allem Geld mit Werbung verdient – und das sieht man auch. Hinter jedem Pop-up-Fenster, in jedem Winkel und auf jedem Ladebildschirm gibt es Werbebanner und Filmclips. Dass die Site keinerlei Geld kostet, ist zwar lobenswert, dennoch hätte man die Werbung nicht ganz so plakativ anbringen müssen. Aus Sicht des Betreibers, der KaiserGames GmbH aus Köln, macht das Geschäftsmodell aber schon Sinn: Schließlich werden viele der jungen Besuchern nicht immer zwischen Webseiteninhalten und Werbung unterscheiden können – und schon sind ein paar Klicks generiert.

Spielaffe.deOriginelle Rubriken und eine effektive Suchmaschine

Die Spiele selbst sind notdürftig in ein paar Kategorien eingeordnet. Darunter: Geschicklichkeitsspiele, Rennspiele, Denkspiele aber auch so originelle Rubriken wie Jungenspiele (Sport, Fußball, Autos usw.) und Mädchenspiele (Klamotten, Babies, Schönheit). Willkommen im Klischee. Aber vermutlich ist diese Einteilung gar nicht so dumm, denn gespielt wird hier sicherlich eifrig. Wer sich den Weg durch die ellenlange Liste ersparen will, die sich noch dazu über mehrere Seiten erstreckt, kann auch die direkte Suche verwenden. Spielaffe.de bietet als einzige Seite im Test ein Suchfeld. Hier ist die Suchfunktion aber auch wirklich notwendig, will man überhaupt etwas finden. Man kann auch nach typischen Genrevertretern suchen: Beispielsweise listet die Eingabe von „Pacman“ alle Spiele auf, die sich dieses alten Spielprinzips bedienen. Es gibt Pacmans, die im Büro, im Vampirschloss oder in der Heimat des tasmanischen Teufels auf Pillensuche gehen.

Alle Spiele kostenlos, aber von sehr unterschiedlicher Qualität

Alle Spiele auf Spielaffe.de sind wirklich kostenlos. Man kann allerdings nicht gegen menschliche Gegner spielen oder echte Gewinne einstreichen. Gespielt wird um „Affengeld“, das man aber erst bekommt, wenn man sich angemeldet hat. Manche Spiele führen über externe Links auf Fremdseiten. Da die Spiele fast ausnahmslos von bunt zusammengewürfelten Quellen stammen, sind sie von sehr unterschiedlicher Qualität. Die Grafik kann von mittelmäßig bis grottenschlecht bezeichnet werden. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass man mit den Spielen keinen Spaß haben kann. Viel gravierender ist der Umstand, dass die Mehrzahl der Spiele auf Englisch, Japanisch oder in sonst einem anderen Idiom daherkommt. Für Kinder eher ungeeignet und auch für manchen Erwachsenen ein harter Brocken.

Mit heißer Nadel gestrickt, aber mit schnellem Support

Die Spielbeschreibungen sind eher rudimentär. Das haben die Macher von Spielaffe.de auch schon selbst bemerkt und eine entsprechenden Eintrag in der Online-Hilfe (die als FAQ mit nur acht Einträgen etwas knapp ausfällt) verfasst: „Verstehst Du manche Spiele nicht? Es ist sehr aufwendig, Anleitungen für so viele Spiele zu schreiben. Wir bemühen uns aber, Euch im Laufe der Zeit so viele Anleitungen wie möglich bereitstellen zu können.“ Der Rechtschreibfehler steht übrigens genau so auch auf der Website und nährt den Verdacht, dass auf Spielaffe.de vieles mit der heißen Nadel gestrickt wurde.

Immerhin: Neben Tipp24Games.de war Spielaffe.de die einzige kostenlose Spieleplattform, bei der man uns auf unsere E-Mail geantwortet hat – und zwar recht flott, sozusagen mit einem Affenzahn. Allerdings wurde die Mail nur teilweise beantwortet, sodass es hierfür einen Punktabzug gibt. Fazit: ein „ausreichender“ vierter Platz.

Zum Vergleichstest

  Spielaffe.de Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 3,5  
  Internetauftritt 3,0    
  Usability 3,4   2-5  
  Angebot/Leistung 3,5   2-0