eBay Motors im Test

Bei Gebrauchtwagen nur die Nummer fünf

  eBay-Motors erhält im Test die Note Befriedigend (3,0)

Das größte Auktionshaus im Internet bietet einen eigenen Bereich für Auktionen und Festpreisangebote von Autos, Nutzfahrzeugen und Kfz-Zubehör. Leider bleibt bei eBay Motors der Komfort auf der Strecke. Mit der zweitschlechtesten Nutzerfreundlichkeit und den teuersten Preisen reichte es nur für den fünften Platz im Vergleichstest.
 

Getestet von CMa

eBay ist ohne Zweifel die Nummer eins unter dem Internet-Auktionshäusern. Die wenigsten wissen, dass Ebay auch eine spezielle Seite für Auktionen von Fahrzeugen bietet. Wer sein altes Auto im Internet verkaufen möchte, erreicht eBay Motors über das horizontale Auswahlmenü der Startseite oder durch die direkte Eingabe der Internetadresse motors.ebay.de.

Autos kaufen und verkaufen in gewohnter Ebay-Umgebung

Wer sowieso bei eBay aktiv ist, fühlt sich sofort zu Hause. Allerdings werden die eBay-Macher für ihre Motors-Einstiegsseite sicherlich keinen Designpreis gewinnen. Den Besucher erwartet eine blaue Wüste aus Links, die sich nicht nur auf Automobile, sondern auch auf Kfz-Zubehör beziehen. Im Grunde genommen besteht die Motors-Seite lediglich aus Verweisen, die zu den entsprechenden Angeboten auf der regulären Auktionsplattform führen.

Schwierige Kontaktanbahnung

Bei den Website-Standards kann eBay natürlich mit seiner langjährigen Erfahrung auftrumpfen: Jede Funktion ist schnell erreichbar, Information zum Unternehmen findet man im Footer, Hilfe und FAQ-Sektion sind vorbildlich. Allerdings verhält sich das Internetauktionshaus zuweilen auch wie ein Geheimniskrämer: Das Impressum beispielsweise lässt sich nicht von jeder Seite aus aufrufen. Auch die Kontaktoptionen sind ziemlich versteckt: Wer bei eBay anrufen oder eine Mail schicken möchte, muss sich erst umständlich anmelden und durch einen langwierigen Fragenkatalog arbeiten, bis er die passenden Kontaktdaten übermittelt bekommt. Immerhin: Die Telefonkosten sind moderat: 0,14 € pro Minute gehen in Ordnung.

Gebrauchtwagen-Auktion mit Hintertürchen

Trotz eigener Startseite für die Motors-Sektion gibt es auf der Frontpage kein eigenes Suchformular. Ein paar Automobilhersteller können direkt ausgewählt werden, das war´s aber auch schon. Ein Klick auf „Alle Autos“ führt auf die bekannte eBay-Ergebnisseite. Die lässt sich wie gewohnt anpassen und sortieren. Suchanfragen können gespeichert und per E-Mail-Nachrichtendienst verfolgt werden. Das alles setzt natürlich ein bestehendes eBay-Konto voraus. Attraktive Angebote können auf eine Beobachtungsliste gesetzt und die Preisentwicklung beobachtet werden. Das macht auch Sinn, denn nur rund ein Fünftel aller KFZ-Angebote wird mit der „Sofortkaufen“-Option online gestellt. Trotzdem sind nicht alle Fahrzeugangebote waschechte eBay-Auktionen. Für Gebrauchtwagen bietet eBay nämlich die Option „Mindestpreis“ an: Wenn der vom Verkäufer gesetzte Mindestpreis nicht erreicht wird, muss er sein Fahrzeug nicht an den Höchstbietenden verkaufen. Es handelt sich sozusagen um eine Auktion mit Hintertürchen. Das ist gut für die Verkäufer, die ihr altes Schätzchen nicht für einen Appel und ein Ei verkaufen wollen, kann aber zu Frustrationen bei potenziellen Käufern führen: Der Mindestpreis bleibt für die Bieter bis zum Schluss der Auktion geheim.

Suchfilter: Bedienung umständlich, aber beim Sonderzubehör für Gebrauchtwagen top!

Die eigentliche Suche nach dem neuen Auto erfolgt über die Freitextsuche oder die einzelnen Filtermöglichkeiten im Seitenmenü der Ergebnisliste. Die Auswahl der Suchfilter beschränkt sich auf das Nötigste. Wem die sechs angezeigten Auswahloptionen pro Filter nicht genügen, der kann per Klick auf „Mehr Auswahl“ eine vollständige Liste öffnen. Die legt sich etwas umständlich als Pop-up-Fenster über das Suchergebnis. Beschädigte Fahrzeuge können nicht ausgeschlossen werden. Umgekehrt geht es schon:  Wer will, kann explizit nach „Bastlerware“ suchen. Das Geschäft mit fahrenden Ersatzteillagern boomt nach wie vor. Vermisst haben wir einen Filter für Kraftstoff, Importfahrzeuge, Angebote mit Bild, Anzahl der Türen, Anzahl der Sitzplätze und Garantiesiegel. Vorbildlich umfangreich sind die Suchoptionen für Sonderausstattung und Sicherheitszubehör. Ob Schadstoffklasse, Allrad, Sitzheizung, ABS oder ESP: So ziemlich alle Extras lassen sich für die Suche definieren. Trotz der vielen gewerblichen Anbieter kann explizit auch nach Gebrauchtwagen von Privatpersonen gefahndet werden. Typisch für eBay: Die Angebote lassen sich nicht miteinander vergleichen.

Autos wie Bücher oder CDs verkaufen

Wer sein Auto verkaufen will, muss dafür den normalen eBay-Angebotsprozess durchlaufen, so als ginge es um Bücher oder CDs. Mit den Daten aus dem Fahrzeugschein kommt man aber nicht weit: Die Vorschlagsfunktion für die Artikelbeschreibung, die bei anderen Artikeln meist recht passabel funktioniert, versagt bei Kfz. Auch das Schnellformular lässt sich nicht verwenden. Also gilt es, sich durch ein endlos scheinendes Eingabeformular zu kämpfen. Immerhin: 12 Bilder sind kostenlos mit dabei.

Ebay Motors ist Schlusslicht bei Preis/Leistung

In unserer Testkategorie „Preis/Leistung“ landete Ebay Motors auf dem letzten Platz. Das Angebot selbst ist zwar kostenlos, im Erfolgsfall jedoch – und darauf zielt eine Auktion ja schließlich ab – fallen die höchsten Gebühren im Testfeld an: Ebay verlangt eine zweigeteilte Verkaufsprovision von 19,- Euro zzgl. 3,5 Prozent vom Verkaufspreis (maximal 54,- Euro). Bei einem guten Verkauf verdient ebay demnach 73,- Euro. Überdies stehen die Angebote maximal zehn Tage im Netz. Alle anderen getesteten Autoplattformen gaben den Autos mehr Zeit für den Besitzerwechsel. Wer seine Auktion besonders attraktiv machen will, kann die üblichen Zusatzfunktionen hinzubuchen. Für die Option „Mindestpreis“ fallen sofort 11,99 Euro an.

Zum Vergleichstest

  eBay Motors – Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 3,0  
  Internetauftritt 2,6   3-5  
  Usability 2,9   3-0  
  Preis/Leistung 4,0   1-0