Mobiles Internet mit Klarmobil im Test

Die günstigsten Internet-Flatrates

 
  Klarmobil erhält im Test die Note Befriedigend (2,7)

Klarmobil macht ein faires und kostengünstiges Angebot fürs mobile Internet. Lediglich beim Service und bei der Kommunikation muss man Abstriche machen.

[cma] „Ich will doch nur telefonieren und mich nicht ruinieren“, singt Heino im aktuellen Klarmobil-Werbespot im nicht ganz versmaßgerechten Schlagersound. Doch nicht Heino, sondern das Klarmobil-Maskottchen „Trenki“, ein bayerisch grantelnder Lederhosen-Sepp, ist das eigentliche Identifizierungssymbol für die vornehmlich jungen Klarmobil-Kunden. Der schimpft und flucht im Kino und im Fernsehen, bis die Lederhose kracht. Worauf? Auf die anderen Mobilfunkanbieter, die ihre Kunden mit Zweijahresverträgen, Grundgebühren und einer undurchschaubaren Preistaktik abzocken. Recht hat er, nur wird der allzu deftige und auch gerne mal ins Fäkalsprachliche abdriftende Trenki manch einen Websitebesucher abschrecken. Allerdings kann man ihm bei klarmobil.de auch durchaus aus dem Weg gehen. Die Produktbeschreibungen und Informationen zur Technik sind neutral gehalten, sodass man sich dann höchstens noch an der aggressiven grün-orangen Optik der Seite stoßen könnte. Hinter Klarmobil steckt übrigens der Freenet-Konzern, der mit Debitel und Talkline auch zwei Marken im Portfolio hat, gegen die sich Trenkis Hasstiraden ebenfalls richten könnten …

Mobiles Internet mit Klarmobil – powered by O2

Schmerzlich vermisst wird eine Suchfunktion. Eine Hilfe gibt es auch nicht, dafür aber eine durchsuchbare FAQ mit brauchbaren Antworten auf die gängigen Fragen. Zum Beispiel die nach der Netzabdeckung. Klarmobil ist ein „virtueller Provider“, der selbst kein Netz betreibt, sondern das Mobilfunknetz von O2 nutzt. Entsprechend surft man mit bis zu 7,2 Mbit/s, da O2 seinen Netzaufbau im letzten Jahr forciert hat. Wer genau wissen will, wie viel Speed er an einem bestimmten Standort bekommen kann, nutzt die Netzabfrage von O2, die aus der FAQ von Klarmobil verlinkt ist. Einen Chat haben die Klarmobiler integriert, auf Forum, Sitemap oder Glossar verzichten sie.

Mobile Flatrates ohne langes Herumsuchen: Zwei Flats mit fairen Konditionen

Die Datentarife fürs mobile Surfen findet man schnell über die vertikale Navigation auf der rechten Seite der Website. Die Tarifstruktur ist schlicht: Es gibt keine Tagesflat, dafür aber zwei richtige Flatrates, die sich vor allem in der Datenmenge unterscheiden.

Die Internet Flat 500 bietet ein Inklusivvolumen von 500 MB. Danach wird das Internet nicht abgeschaltet, aber auf GPRS-Geschwindigkeit heruntergeregelt. Kostenpunkt: 9,95 Euro monatlich.

Die Internet Flat 5000 bietet bis zu 5 GB mit HSDPA-Speed und kostet 19,95 Euro.

Bei keinem der Angebote fällt eine Aktivierungsgebühr an. Super: Sie sind jederzeit kündbar und binden den Nutzer nicht mit langwierigen Vertragslaufzeiten. Lediglich der Surfstick gehört zu den teureren Exemplaren im Test: Er schlägt
mit 59,95 Euro zu Buche, unterstützt aber dafür auch HSDPA mit bis zu 7,2 Mbit/s.

Mobiles Internet schnell bestellt – allerdings mit einigen Informationsdefiziten

Der Bestellprozess bei Klarmobil geht schnell vonstatten. Fast ein wenig zu schnell. Viele Informationen (Verfügbarkeit der Hardware, Portokosten, Zahlungsmöglichkeiten) erhält man entweder gar nicht oder sie werden einem beim Bestellen einfach so untergejubelt. Positiv: Es fallen keine Portokosten an, sodass man sich nachträglich nicht über die Informationslücken ärgern muss. Abweichende Lieferanschrift, Wunsch-Lieferdatum oder -Uhrzeit gibt es nicht. Die Gültigkeit der Anmeldedaten wird zumindest teilweise gegengecheckt: Falsche Postleitzahlen und Orte werden erkannt, Fantasiestraßen hingegen nicht. Ein echtes Manko: Auf die Widerrufsfristen wird am Ende der Bestellung nicht explizit hingewiesen. Allerdings findet sich ein Hinweis hierauf in den AGB. Wer gerne eine Papierrechnung haben will, muss tief in die Tasche greifen: 1,99 sind dafür monatlich fällig und nochmals 2,99 Euro für die Beauftragung.

Die Internet Flatrate überzeugt, aber: Extras kosten extra

Fazit Klarmobil: Der Preis ist heiß und die Leistung ist ordentlich. Wie bei allen Discountern hapert es aber leider auch bei Klarmobil beim Service. Die Hotline kostet teure 0,99 Euro pro Minute und eine Antwort auf eine E-Mail trudelte erst nach fünf Tagen in der Redaktion ein. Immerhin gibt es als Extra einen Support-Chat. Für kurze Fragen sicherlich in Ordnung, aber für intensive Beratungsgespräche einfach zu kurz angebunden. Wer zufälligerweise den Button „VIP“ erwischt, kann zahlreiche Mankos abstellen: Beispielsweise erhält er als VIP eine kostenlose Hotline und auch die Einrichtung der Papierrechnung kostet dann nichts mehr. Allerdings zieht das einen monatlichen Aufpreis von 2,95 Euro nach sich.

Wenn das der Trenki wüsste, er würde wohl mit hochrotem Kopf fluchen: „Ja, Himmel Sakrament! Immer diese Handyfritzen mit ihren verdammten versteckten Kosten!“

Zum Vergleichstest

  Mobiles Internet mit Klarmobil – Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 2,7  
  Internetauftritt 3,0    
  Service 2,9    
  Preis 1,9