Immopool im Test

Immobilienportal mit Aufholpotenzial

 
  Immopool erhält im Test die Note Gut (2,3)

 

Immopool richtet sich vor allem an professionelle Vermarkter. Der Preissieger im Test ist aber auch für Gelegenheitsanbieter interessant – zumindest wenn man bei der Präsentation Kompromisse macht.
 

Immopool richtet sich in erster Linie an Makler und andere professionelle Großkunden der Immobilienwirtschaft, bietet mit dem Einzelinserat aber auch die Möglichkeit, zeitlich begrenzt Immobilienangebote im Internet zu veröffentlichen. Der Immobilienmarkt wird von der Lagler Spezial-Software GmbH aus Kassel betrieben, die sich vor allem mit Maklersoftware einen Namen gemacht hat. Angaben zum Umfang des Angebots und zur monatlichen Besucherstatistik veröffentlicht das Unternehmen grundsätzlich nicht, auch nicht auf telefonische Nachfrage.

Die Startseite des Immobilienmarktes von Immopool: Pures Understatement und keine Extras

Immopool kommt mit viel Understatement auf den Monitor: Bunte Bilder oder ein raffiniertes Layout gibt es nicht. Die Website ist dreispaltig und kommt ganz ohne Fremdwerbung aus. Das zahlt sich bei den Ladezeiten aus: Mit 0,13 Sekunden bei DSL 1.000 ist Immopool blitzschnell aufgerufen. Das reduzierte Design dürfte auch dem mobilen Surfer keine Schwierigkeiten beim Navigieren bereiten. Warum man allerdings durch das Anklicken des Immopool-Logos nicht zurück auf die Startseite kommt, bleibt rätselhaft: Es gibt auch sonst keine Möglichkeit, an den Startpunkt zurückzukehren. Footer und Header sind mit Links zu den weiteren Immobilienwebseiten der Lagler Spezial-Software GmbH versehen, eine Online-Hilfe, Sitemap, FAQs, ein Glossar oder Unternehmensinformationen sucht man hier – und auch überall sonst – vergeblich.

Haus oder Wohnung suchen mit Immopool

Auf der Startseite links oben befindet sich eine Schnellsuche, mit der Besucher per Ort, KFZ-Kennzeichen oder Objektnummer geeignete Objekte finden können. Mit Hilfe des Seitenmenüs erhält der Nutzer mehr Suchkriterien zur Auswahl. Per Klick entscheidet er sich beispielsweise für Häuser oder Wohnungen zum Kauf oder zur Miete. Jetzt erst kann er seine Suche mit selbst eingegebenen Eckpunkten verfeinern: Zimmerzahl, Wohnfläche, Preis, Postleitzahl, Region, Baujahr und das Vorhandensein einer Garage oder eines Stellplatzes lassen sich auswählen. Umfangreiche Sortierfilter können sowohl bei der Suche als auch in der Ergebnisliste gesetzt werden. Schmerzlich vermisst wird dabei allerdings ein Filter, der unterschiedliche Ausstattungsvarianten an- oder abwählt.

Persönliche Immobox speichert die Immobilien-Suche

Großes Manko: Zuweilen springen einige Suchkriterien wieder auf den Standardwert zurück (von „München“ beispielsweise auf „Deutschland“) und damit erhält man plötzlich zu viele und falsche Suchergebnisse. Das ist ärgerlich, weil es den ohnehin mühsamen Filterprozess zusätzlich verlangsamt. Suchergebnisse können gemerkt oder die gesamte Suche gespeichert werden. Hierzu muss sich der Besucher einmalig registrieren und eine so genannte „Immobox“ anlegen. Diese ermöglicht sogar, sich Hinweisen auf neue Immobilien per SMS zuschicken zu lassen. Und zwar kostenlos.

Rudimentäre Karten von Immobilien ohne Komfortfunktion

Makler und Inserenten haben die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob das von ihnen angebotene Objekt in der geografischen Karte angezeigt werden soll. Die meisten lehnen das offensichtlich ab, denn fast keine Immobilie lässt sich mit dem Microsoft-Kartentool genauer verorten. Satellitenansicht oder gar Vogelperspektive gibt es nicht. Wer das Umfeld der Immobilie näher beurteilen will, muss entweder Fremdsoftware bemühen oder vor Ort selbst nachsehen. Lobenswert sind die guten Ortsinformationen in Form redaktioneller Texte. Die Umfeldinfos allerdings sind nur für Statistiker interessant: Die schiere Anzahl von Kneipen, Lebensmittelgeschäften oder Fitness-Klubs der Stadt helfen wenig weiter, wenn man konkret wissen will, welche Angebote in unmittelbarer Nähe der Immobilie verfügbar sind.

In drei Schritten Immobilien anbieten

Wie eingangs erwähnt, richtet sich Immopool vor allem an Makler, die für die Eingabe der Daten ohnehin spezielle Softwareschnittstellen nutzen. Das Einzelinserat ermöglicht es aber auch, privaten Anbietern, ihre Immobilie in die Datenbank einzupflegen. Hierfür sind drei Schritte nötig: Die Registrierung und Einrichtung einer „Immobox“, die Exposéerstellung und die Freischaltung mittels Zahlung. Der Insertionsprozess ermöglicht unzählige Detailentscheidungen: Das Exposéformular ist entsprechend umfangreich. Die Gültigkeit der Kontaktinformationen wird nicht gegengecheckt. Insgesamt können 21 Bilder zur Anzeige hinzugefügt werden. PDFs oder Videos sind nicht möglich. Grundrisse müssen erst in eine Bilddatei umkonvertiert werden.

Günstigster Anbieter, aber kein Immobilienmarkt für Sicherheitsfanatiker

Immopool bietet lediglich zwei Zahlungsmöglichkeiten an. Das Inkasso wird dabei immer von Fremdanbietern abgewickelt. Kunden können entweder mit Paypal zahlen. Haben sie kein Konto bei diesem Anbieter, bleibt ihnen noch das Verfahren „eBank2PAY“ von Micro Payment. Das Verfahren fragt während des Bezahlvorgangs die PIN und eine gültige TAN der eigenen Bank ab. Wer kein Online-Banking betreibt, kann an diesem Verfahren deshalb nicht teilnehmen. Alle anderen sollten es sich gut überlegen: Verbraucherschützer warnen eindringlich davor, Fremdwebsites die eigenen PINs und TANs anzuvertrauen. Noch dazu wenn – wie im Test – die Eingabe nicht über eine gesicherte Verbindung abgewickelt wird. Fazit: Vorsichtige Vermieter oder Verkäufer haben keine Chance, ihre Immobilie über Immopool zu vermarkten. Das ist besonders schade, weil der Anbieter mit einem Monatspauschalpreis von 14,90 Euro besonders günstig ist. Das Angebot verlängert sich nicht automatisch, sodass der Inserent die volle Kostenkontrolle behält.

Schneller Kontakt zum Immobilienmarkt

Per E-Mail, Telefon und Fax kann man mit Immopool Kontakt aufnehmen. Unsere Testmail wurde binnen drei Stunden beantwortet – allerdings nicht vollständig. Besser geht’s per Telefon: Binnen Sekunden erreicht man eine Telefonzentrale, die zum richtigen Gesprächspartner weiterstellt. Da es sich offensichtlich um kein Callcenter handelt, erreicht man einen Mitarbeiter nur zu den üblichen Bürozeiten, erhält dafür aber auch keine einstudierten Standardantworten. Es handelt sich um eine Festnetznummer in Kassel, deshalb sind die Telefongebühren moderat.

Zum Vergleichstest

  Immopool – Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 2,3  
  Internetauftritt 2,8    
  Service 2,7    
  Preis 1,2