Eprimo Strom im Test

Strom billig: was kann der Discounter?

 
  Eprimo erhält im Test die Note Befriedigend (2,5)

[jk] Im hart umkämpften Strommarkt schicken die großen Konzerne ihre Discount-Töchter in die Preisschlacht. Die kleinen und mittleren Unternehmen halten dagegen und unterbieten die Großen mit Rabatten – und mit günstigem Ökostrom. Aber genügt die Formel Strom billig? Geht der Discount-Preis nicht zu Lasten des Service? In unserem Stromanbieter Vergleich haben wir siebenmal 62 relevante Bewertungskriterien abgefragt. Das Ergebnis hat uns überrascht.

 

Platz 4 im Stromanbieter Vergleich

Mit einer Gesamtnote von 2,5 schrammt eprimo knapp an einem „Gut“ vorbei und  rangiert sehr knapp hinter zwei Ökostromanbietern. Preis gut – Service mit einer 3,3 aber nur befriedigend.

Platz 3 beim Preis im Stromanbieter Vergleich

eprimo nennt sich selbst „Energie-Discounter“, und eprimo ist wirklich günstig. In unserem auf Hamburg bezogenen Preisvergleich würde eprimo eigentlich auf Platz eins rangieren, doch die Konkurrenten legen jeweils noch einmal 50 Euro drauf, um eprimo zu unterbieten. Der eprimo-Strom kostet, 50 Euro Bonus eingerechnet, pro Monat 22,33 Euro (bei einem Jahresverbrauch von 1200 Kilowattstunden).

Discount-Tochter eines Riesen im Stromanbieter Vergleich

eprimo ist ein Tochterunternehmen des Energiekonzerns RWE und seit 2005 am Markt. eprimo wird ausdrücklich als Discount-Marke geführt, entsprechend gelten die Discount-Prinzipien: Kostensparen durch einfache, standardisierte Prozesse und eine straffe Organisation.

Laaange Wartezeiten an allen Rohren im Stromanbieter Vergleich

Die Kundschaft freilich muss ebenso mit allen Einschränkungen und Nachteilen rechnen, die mit einer bekennenden Billigmarke verbunden sind. Der Service ist reduziert. Die Wartezeit an der Hotline an einem Freitagnachmittag dauert drei Minuten. Auf unsere Test-E-Mail warten wir fünf Werktage, die Antwort mag uns nicht recht zufriedenstellen.

Ökostrom vom Discounter im Stromanbieter Vergleich

eprimo bietet Ökostrom an – zu 100 Prozent aus Wasserkraft gewonnen. Der ist wie üblich etwas teurer als die herkömmliche Ware; bezogen auf Hamburg, so die Auskunft des eprimo-Stromkalkulators, kostet der Ökostrom jedoch soviel wie das Standardangebot des Marktführers.

Sowie zu 25 Prozent Atomstrom im Stromanbieter Vergleich

Anders als mancher konkurrierende Anbieter spielt eprimo mit offenen Karten: Wer es ganz billig haben will, bekommt Strom aus Kohlekraftwerken (zu 51,6 Prozent) sowie Atomstrom (zu24,9 Prozent). Diese Angaben sind unter dem Button „Stromkennzeichnung“ optisch wunderbar aufbereitet. eprimo versteckt sich nicht – solche Offenheit wollen wir sehen!

Energiespartipps, die man sich sparen kann

eprimo gibt sich grün und wartet mit einem Link „Energiesparen“ auf. Doch, ach, hier findet sich die übliche Liste von Spartipps, wie sie unregelmäßig in jeder Zeitschrift stehen (und im Internet sowieso). Beim Gerätekauf auf die Energieeffizienz achten, PC und Fernseher nicht in Standby herumstehen lassen…

Bushaltestellendesign im Stromanbieter Vergleich

Die eprimo-Startseite knallt rein. Anders ist sie und übersichtlich. Aber ansprechend? Wasser perlt einem entgegen, und die dickste Perle trägt eine grün-gelbe Brille, die an Verkehrstafeln erinnern, mit denen einst Bushaltestellen ausgeschildert wurden. Dieser Graphikdesigner durfte endlich mal etwas wagen. Ob es gefällt, ist natürlich Geschmacksache. Das Zurechtfinden und Navigieren auf der Homepage behindert die Optik jedenfalls nicht.

Website für Spieler, Drücker, Schieber im Stromanbieter Vergleich

Der Mensch, zumal der Internet-Mensch, liebt es, Knöpfe zu drücken und Regler zu verschieben. Also ist es geradezu eine Lust, auf der eprimo-Seite den Stromverbrauchs-Regler rauf- und runterzuschieben. Aber Vorsicht! Wer mit Gas heizt und kocht, muss den Single-Verbrauch von Hand eingeben. Der Regler gibt als geringsten Wert lediglich den üblichen Standard-Single-Verbrauch von 1500 Kilowattstunden pro Jahr an.

Was fehlt im Stromanbieter Vergleich

Die eprimo-Homepage ist solide und einfach, funktional und effizient aufgebaut und gestaltet. Nichts nervt oder behindert. Allerdings fehlen einige essentielle Details.

Datenschutz? War da was?

Der Datenschutz ist kein großes Thema bei eprimo. Während andere Anbieter mehrfach ausdrücklich betonen, wie wichtig ihnen der sensible Umgang mit persönlichen Daten sei, hat eprimo die Chuzpe, deutlich darauf hinzuweisen, dass man absolut keinen Spaß verstehe mit Leuten, die die im Impressum hinterlegten Daten ihrerseits zu missbrauchen gedächten. Ist das noch selbstbewusst oder schon arrogant?

Ärgerliches Kleingedrucktes im Stromanbieter Vergleich

Der Haftungsausschluss (keine Haftung für Links auf fremde Websites) ist eprimo einen Direktlink am Fußende der Seite wert. Einzelheiten zum Datenschutz werden allzu beiläufig auf Nebenseiten abgehandelt; die AGB können unmittelbar vor der Bestellung per pdf-Datei eingesehen werden. Das pdf freilich ist ein Wust aus schlecht lesbarem Kleingedruckten, eine Zumutung fürs Auge. Sowas liest keiner.

Wie beim Lotto: keine Gewähr für gar nichts

Im Disclaimer, der auf den Haftungsausschluss verweist, macht sich eprimo frei von jeglicher Verantwortung für jegliche Angaben und Angebote auf der eigenen Website: „eprimo übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.“ – Dann kann man’s auch gleich ganz lassen mit der Bereitstellung von Informationen.

Zum Vergleichstest

  Eprimo Strom Testbericht  
       
     
  Gesamtnote 2,5  
  Internetauftritt 2,1    
  Service 3,3    
  Preis 2,0